Besuch im Technischen Museum „Silberwäsche“ Antonsthal

Ich erzähl Euch mal eine Geschichte“ – so klang es mehrmals aus dem Mund von Frau Gudrun Vinkelstein, Als sie uns durch – wie sie selbst sagte „ihr Museum“ führte. In einem  lebendigen und witzig illustrierten Vortrag weihte uns die alt eingesessene Antonsthalerin ein in die Geheimnisse der Silberwäsche, den Beginn des Erzbergbaus in Antonsthal die Funktion eines Wasserrades und viele andere kleine und große Dinge aus dem Bergbau und dem Alltag der Bergleute. So erhielten wir einen Einblick in die Technik der Erzaufbereitung vor ca. 180 Jahren. Im Breitenbrunner Ortsteil Antonsthal baute man bereits 1713 Erz ab.

Das Technische Denkmal ,,Silberwäsche“ in Antonsthal zeigt eine Pochwäsche, die der Aufbereitung der abgebauten Erze diente. Im Obergeschoss befindet sich eine Ausstellung, die sich bergmännischem Brauchtum widmet. Im Außengelände ist das Wasserrad zu sehen, das 15 hölzerne Pochstempel und drei Waschherde antreibt, die einst zur Zerkleinerung und Scheidung der Erze vom tauben Gestein dienten.

Als unsere Museumsführerin das Pochwerk in Gang setzte, erhielten wir einen kleinen Eindruck von der sehr schweren körperlichen Arbeit, aber auch von der hohen Lärm und Schmutzbelästigung, der die Bergleute und davon auch viele Knappen ab dem 8. Lebensjahr bereits ausgesetzt waren. Die Menschen sind damals auch oft nicht älter als 35 Jahre geworden. Über die Verhüttung der Erze kann sich der Besucher am Schicksal der ,,Königlichsächsischen-Antons-Silber-Schmelz-Hütte“ kundig machen, auf welche die Ortsgründung von Antonsthal zurückgeht.

So war es für die 20 Teilnehmer der Ausfahrt am 17.06.2017 ein lehrreicher Tag. Mit dem Bus fuhren wir von Aue über Schönheide und Eibenstock nach Antonsthal. Nach dem Museumsbesuch konnten wir in der Gaststätte zur Silberwäsche das schmackhafte Essen genießen. Im Anschluss fuhr uns Herr Werner Weck – ein vielen bekannter Reisebusfahrer über Breitenbrunn und Johanngeorgenstadt nach Wildenthal zur Schmugglerstube. In Johanngeorgenstadt machten wir noch Halt vor den bergmännischen Superlativen der Stadt – dem größten Schwibbogen, der eindrucksvollen Pyramide.

In der Schmugglerstube begrüßte uns zunächst der Grenzer an der Eingangstür. Aber Kontrollen mussten wir nicht über uns ergehen lassen. Wir konnten noch etwas Zeit auf dem sehr liebevoll angelegten Spielplatz verbringen. Jung und Alt erfreuten sich der kleinen Spielgeräte. Nach Kaffee und leckeren selbst gebackenen Kuchen hörten wir noch von Janine Klotz ihr selbst komponiertes und gedichtetes Lied zum Schulabschluss. Nach der Melodie „Down by the river“ beschrieb sie die Schulzeit als schönste Zeit, aber auch mit einer Träne im Knopfloch, denn nun beginnt für die Klassenkameraden ein neuer Lebensabschnitt – der Schritt in die Berufsausbildung. Dafür wünschen wir Janine – unserem jüngsten Mitglied mit 17 Jahren – alles erdenklich Gute. So klang die Ausfahrt mit vielen schönen Eindrücken aus.

Für unsere Mitglieder ist es etwas Besonderes, mit anderen Betroffenen die Schönheiten unserer Heimat kennenzulernen. Wir danken der museumsführerin, die es immer ermöglichte, auch Dinge anzufassen und wenn das nicht möglich war, diese sehr detailliert beschrieb.

Wir danken auch der Erzgebirgssparkasse für die Zuwendung von 150 Euro. Damit konnten wir bereits 50 Prozent der Buskosten decken.

(geschrieben von Kathrin Rudolf, RG Aue-Schwarzenberg)