Zum Sehbehindertentag am 6. Juni testeten Jürgen Klapschuweit (blind) und Bernd Roos (sehbehindert) gemeinsam mit einer Reporterin die Barrierefreiheit von Touchscreens im Alltag. Ihre Tour durch Meißen zeigte Licht und Schatten:
Am Fahrkartenautomaten der VGM punktete die „Easy“-Taste mit Dunkelmodus und Großschrift, sogar Blindenschrift war vorhanden. Beim Bezahlen im Drogeriemarkt nutzte Klapschuweit die App „Seeing AI“, während Roos auf fehlende Unterschriftenschablonen an EC-Terminals hinwies. Positiv fiel der Geldautomat der Volksbank auf, der mit Kopfhöreranschluss und Sprachausgabe überzeugte.
Mit der App „Be My Eyes“ demonstrierten die beiden das Potenzial Künstlicher Intelligenz als Unterstützung im Alltag. Dagegen fiel die Packstation der Post durch: winziger Scanner, keine Audiounterstützung, keine Einstiegshilfe.
Die Mitglieder der Kreisorganisation Meißen des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen ziehen ein gemischtes Fazit: Es gibt Fortschritte, aber auch deutliche Lücken. Der Dialog mit Herstellern bleibt wichtig.
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