Ausfahrt der Regionalgruppe Aue/Schwarzenberg in das Industriemuseum Chemnitz am 13.09.2025
Von der Gießerei zum Museum – Industriegeschichte zum Verstehen und Begreifen.
Auch in diesem Jahr planten wir wieder eine gemeinsame Ausfahrt in bewährter Weise mit dem Busunternehmen Haschik Schneeberg und unserem Lieblingsfahrer Frank.
Diesmal sollte es in die Kulturhauptstadt nach Chemnitz in das Industriemuseum an der Zwickauer Straße gehen.
So machten wir uns auf die Spuren von Richard Hartmann, dem wohl bekanntesten Industriellen der Stadt. Aber auch andere bekannte Namen wie Schubert, Rockstroh und Escher hatten die Industriegeschichte in Chemnitz maßgeblich geprägt.
In einer 1-stündigen Führen erhielten wir wesentliche Informationen über den Standort, die Entwicklung und die Baumaßnahmen, die das Gebäude so entstehen ließen, wie wir es heute in angenehmer Atmosphäre „begreifen“ können. Mit den weißen Zwirnshandschuhen konnten wir Teile der Strickmaschine, der Lokomotive und andere Maschinen ertasten.
So erfuhren wir vom Lokomotivbau in Chemnitz in einer Zeit, in der die Stadt noch nicht einmal einen Bahnhof hatte.
Wir hörten von der schwären Arbeit in den Fabrikhallen, wo Work-Life-Balance noch keiner kannte. Kinderarbeit war im ausgehenden 19. Jahrhundert an der Tagesordnung. Bereits im Alter ab 8 Jahren wurden Kinder insbesondere für die Reinigung der großen Maschinen eingesetzt – heute kaum vorstellbar. Nach der harten Arbeit in der Fabrik sollten die Kinder nun auch noch Lesen, Schreiben und Rechnen lernen. Immerhin hatte Richard Hartmann eine jahrgangsübergreifende Schule gegründet. In dieser Schule soll sogar Johan-Wolfgang von Goethe unterrichtet haben. Aber lange hat er das nicht durchgehalten. Die Schüler waren nach der harten Arbeit nicht mehr so aufnahmebereit und aufmerksam, wie es sich der große Universalgelehrte gewünscht hätte.
Nach der Führung konnte jeder noch einmal individuell durch die Ausstellung gehen.
Mit einer kleinen Fitflasche versehen machten sich die auf 13 Teilnehmer geschrumpfte Gruppe nun auf den weg nach Zwönitz. In der Brauerei erwartete uns ein leckeres Mittagessen.
Danach ging es wieder durch das schöne Erzgebirge nach Hause.
Wir danken der Erzgebirgssparkasse für die Spende von 300 €. Damit konnten wir den kleinen Bus finanzieren.
Es war für alle Teilnehmer ein erlebnisreicher Tag mit vielen angeregten Gesprächen.
Wichtig war uns wie immer der zwanglose Austausch untereinander wie immer mit der Erkenntnis, dass man sich mit ähnlichen Themen blind verstehen kann.
Wir danken Sylvia Wagner und Kathrin Rudolf für die Organisation.
Aue-Bad Schlema im September 2025
K. Rudolf
Regionalgruppenleitung