Die neue Mobil-Ausgabe ist online

Wie gewohnt können Sie die vierte Mobil-Ausgabe im Jahr 2017 auf der aktuellen DBSV-Inform (Daisy-Buch 19) hören.

Den Download für das digitale Daisy-Buch (als gepackte zip-Datei) und alle Infos finden Sie in unserer Infothek > Hörmagazin Mobil oder sie nutzen den Direktlink.

Übergangsweise wird das Magazin derzeit von unserem Landeshilfsmittelzentrum produziert. Ein neues Team übernimmt im neuen Jahr.

Besuch des Heiligen Grabes in Görlitz

Wir die Kreisorganisation Bautzen haben am 7. September eine Ausfahrt nach Görlitz unternommen. Ein gemieteter Bus holte uns an den Stationen Pulsnitz, Bischofswerda, Kamenz und Bautzen ab, sodass wir pünktlich 11.30 Uhr in Görlitz am „Heiligen Grab“ angekommen sind. Durch einige kleinere Schwierigkeiten ging unsere Führung dann etwas später los und Herr Kirsch erzählte uns, wie es zu dem Bau des Heiligen Grabes in Görlitz gekommen ist. Es ist eine Nachbildung des Originals in Jerusalem. Wir bekamen sehr viele Informationen und Anregungen, um vielleicht selbst noch einmal dort hin zu fahren – denn in der kürze der Zeit haben wir leider nicht alles geschafft.

Im Anschluss ließen wir uns ein leckeres Mittagessen (Kartoffelsalat mit Wiener Würstchen) in der Kreisorganisation Görlitz schmecken. Wir wurden wunderbar bewirtet und beköstigt. Noch einmal vielen Dank dafür.

Nachdem wir nun satt waren, ging es zu unserem Bus zurück. Uns erwartete bereits ein Görlitzer Stadtführer. Er erklärte und beschrieb uns die Stadt Görlitz in wunderbaren Bildern, wodurch auch für blinde Menschen ein „Bild“ im Kopf entstehen konnte. Weil er auch immer mal einige kleine Späßchen einbaute, war Einschlafen völlig ausgeschlossen, selbst für den, der es gern wollte. Zum Schluss kehrten wir noch in Reichenbach zu einem leckeren Stück Kuchen und einem Kaffee ein. Als wir auch hier gesättigt waren, wurden wir bequem und sicher wieder nach Hause gebracht. Ja, wir waren alle ganz schön geschafft, aber wir haben den Tag genossen und können es einfach nur jedem weiterempfehlen.

Pressemitteilung zum Sehbehindertentag am 6. Juni 2016

Sehbehindertentag 2016 fordert: Mehr Sicherheit am Kugelhaus!

Blinden- und Sehbehindertenverband wünscht sich kontrastreiche Stufenmarkierungen.

Dresden (06.06.2016). Laut Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO gibt es mehr als eine Million sehbehinderte Menschen in Deutschland. Um auf die Bedürfnisse dieser Menschen aufmerksam zu machen, hat der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) im Jahr 1998 einen eigenen Gedenktag eingeführt: den Sehbehindertentag. Der findet jährlich am 6. Juni zu einem bestimmten Thema statt, in diesem Jahr zum Thema „Kontraste“. Denn diese helfen Blinden und Sehbehinderten bei der Orientierung. Aus Anlass des Sehbehindertentages 2016 werden in ganz Deutschland Treppenstufen kontrastreich markiert und damit sicherer gemacht, wo sie nicht den Vorschriften entsprechen. Die Kreisorganisation Dresden im Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen (BSVS) hat sich die Treppe am Kugelhaus kritisch angeguckt und herausgefunden, dass diese nicht den Vorschriften entspricht.

„Unsere Mitglieder haben uns immer wieder auf gerade diese Treppe hingewiesen, weil durch das ansteigende Gelände dort einzelne Stufen längs aus dem Boden auftauchen und dadurch eine besondere Gefahrenquelle darstellen.“ sagt dazu Dr. Jan Blüher, stellvertretender Vorsitzender der Kreisorganisation.

Treppen bergen ein hohes Gefahrenpotenzial. Deshalb sind visuell kontrastreiche Treppen für die Sicherheit aller Nutzenden hilfreich. Menschen mit Sehbehinderung sind besonders darauf angewiesen. Daher sind die Elemente der Treppen gut erkennbar auszuführen und gegebenenfalls zusätzlich zu markieren, wie auch DIN-Vorschriften auflegen. Bei der Treppe rund um das Kugelhaus am Anfang der Prager Straße hat man mit zwei kurzen Streifen versucht, dem zu entsprechen. „Nach leidvoller Erfahrung vieler Sehbehinderter reicht das jedoch nicht aus, an nicht oder zu wenig markierten Treppen kommt es immer wieder zu Unfällen.“, so Dr. Blüher.

Vor einigen Wochen hat der BSVS daher das Straßen- und Tiefbauamt Dresden darauf hingewiesen, dass die Markierungsstreifen nicht normgerecht, weil zu klein und zudem verblasst sind. „Tatsächlich hat das Amt erfreulich schnell reagiert und die verblassten Streifen erneuert. Wir halten das aber nicht für ausreichend, sondern wünschen uns die Markierung der gesamten Länge der Stufen um das Kugelhaus herum. Denn wenn man von oben darauf zugeht, verschwinden die Treppenstufen optisch, was vor allem für Sehbehinderte sehr gefährlich ist.“, so Dr. Jan Blüher.

Anbringen von Stufenmarkierungen
Dr. Jan Blüher (stehend) und Daniela Richter mit Günter Weigert (PROfilius Orientierungs- und Leitsysteme) Foto © BSVS

Sylvia Müller, Behindertenbeauftragte der Stadt Dresden, weist darauf hin, dass die Betroffenen schon mehrere Jahre warten. Sie fordert: „Es ist an der Zeit, dass man hier die konkrete Lösung in der Planung des Doppelhaushaltes 2017/2018 einordnet.“

Bei einem Vor-Ort-Termin anlässlich des Sehbehindertentages hat Dr. Blüher heute (Montag, 6. Juni) mit Ulrike Meinhold, Koordinatorin von „Blickpunkt Auge“, dem Beratungsangebot für Augenpatienten und deren Angehörige, daher mit einer provisorischen Markierung eine mögliche Gestaltung der Markierung vorgestellt.

Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband DBSV

Der DBSV ist der Dachverband der Selbsthilfevereine des Blinden- und Sehbehindertenwesens mit Sitz in Berlin. Seine Ursprünge gehen auf den 1912 gegründeten Reichsdeutschen Blindenverband zurück. Heute bündelt und koordiniert er das bundesweite Handeln und Auftreten von 20 selbstständigen Landesvereinen der blinden und sehbehinderten Menschen in Gremien, Fachausschüssen und Projekten. 35 weitere Fachorganisationen und Einrichtungen aus dem Blinden- und Sehbehindertenwesen mit rund 10.000 Mitgliedern arbeiten als „Korporative Mitglieder“ über ihre Vertreter in seinen Gremien mit Sitz und Stimme aktiv mit.

Darüber hinaus hält der DBSV Beteiligungen an gemeinnützigen Gesellschaften im Blinden- und Sehbehindertenbereich und wirkt gestaltend in 25 weiteren Organisationen wie dem Deutschen Behindertenrat, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen, der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe und dem Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband mit. Auf internationaler Ebene ist der DBSV aktives Mitglied in der Europäischen Blindenunion und in der Weltblindenunion.

Zudem ist der DBSV Initiator der Blindenstiftung Deutschland, mit der er für eine auf Dauer angelegte Hilfe zugunsten blinder und sehbehinderter Menschen um Zustiftungen und Nachlässe bittet. Die Arbeit des DBSV wird koordiniert durch die Geschäftsstelle mit Sitz in Berlin.

Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V. (BSVS)

Der BSVS ist mit 1300 Mitgliedern die größte Selbsthilfeorganisation für blinde und sehbehinderte Menschen in Sachsen und Mitglied im Dachverband DBSV. Er vertritt die Interessen blinder und sehbehinderter Menschen auf Landes- und kommunaler Ebene und bietet Beratung und Unterstützung für Mitglieder und alle Betroffenen an. Die Kreisorganisation Dresden ist eine
Unterorganisation des BSVS für den Raum Dresden.

Blickpunkt Auge (BPA)

Blickpunkt Auge ist ein Angebot des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen und richtet sich an Augenpatienten, die von einer Einschränkung des Sehvermögens bedroht sind. In diesen Situationen benötigen die Betroffenen und ihre Angehörigen Hilfe und Unterstützung. BPA bietet dazu umfassende und kostenlose Beratungen an.

Links

Sehbehindertentag
DBSV e.V.
BSVS e.V.
Blickpunkt Auge

F.d.R.d.A. Tobias Blaurock, Pressearbeit im Auftrag von Dr. Jan Blüher, Dresden

Kontakt:

BSVS Kreisorganisation Dresden
Dr. Jan Blüher | Strehlener Straße 24 | 01069 Dresden
Tel.: (0351) 16 05 39 07 | Mobil: (0176) 34 92 62 420
E-Mail: ko-dresden@bsv-sachsen.de
Web:  https://www.bsv-sachsen.de/WP_2015/kreisorganisationen/ko-dresden/

Ansprechpartner bei BPA
Koordinatorin Ulrike Meinhold | Louis-Braille-Str. 6 | 01099 Dresden
Tel.: (0351) 80 90 628
E-Mail: u.meinhold@blickpunkt-auge.de

Ansprechpartner beim DBSV
DBSV-Pressesprecher Volker Lenk | Rungestr. 19 | 10179 Berlin
Tel.: (030) 28 53 87 140
E-Mail: v.lenk@dbsv.org

Agentur: blaurock markenkommunikation
Tobias Blaurock | Plattleite 68 | 01324 Dresden
Tel.: (0351) 21 09 871 | Fax (0351) 20 78 15 33
E-Mail: blaurock@team-blaurock.de
Web: www.blaurock-markenkommunikation.de

Tastmodell der Stadt Marienberg eingeweiht

Unser Verein setzt sich für die uneingeschränkte Teilhabe in allen Bereichen des Lebens ein. Deshalb freuen wir uns, darüber berichten zu können, dass sich auch in Sachsen Dinge zum positiven verändern. Die folgenden Informationen geben wir sehr gern weiter und bedanken uns bei der Stadtverwaltung Marienberg für das Bereitstellen des Textes und der Fotos.

Marienberg feierte 495. Stadtgeburtstag mit Einweihung des Tastmodells auf dem Marktplatz

Zu den absoluten Höhepunkten im jährlichen Kulturkalender von Marienberg zählt zweifelsfrei der Geburtstag der Großen Kreisstadt. 2016 konnte er bereits zum 495. Male gefeiert werden. Vergangenen Sonntag war es wieder soweit und ein Großteil der Bürgerschaft war anlässlich ihrer Gründung durch Herzog Heinrich dem Frommen am 27. April 1521 auf den Beinen.

Feierliche Einweihung des Tastmodells
Foto © Stadverwaltung Marienberg

Ab 9.15 Uhr führte der hohe Herr, alias Günter Reichel, den kleinen Bergaufzug mit Fahnenabordnungen von Bergbrüderschaften des Sächsischen Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine e. V. vom Zschopauer Tor aus startend zur Sankt Marienkirche an. Dort begann um 9.30 Uhr der festliche Berggottesdienst, welcher durch das Bergmusikkorps „Frisch Glück“ Annaberg-Buchholz/Frohnau e.V., die Pobershauer Bergkapelle, die Marienberger Bergsänger, den Posaunenchor Marienberg, den Ephoralen Bläserkreis, den Posaunenchor Auerbach/V. sowie die Kantorei Marienberg musikalisch umrahmt wurde. Die Predigt hielt Pfarrer Frank Hadlich-Theml.

Im Anschluss daran machten sich die ca. 200 Trachtenträger, Persönlichkeiten aus Öffentlichkeit und Politik sowie Bürgerinnen und Bürger auf den Weg in Richtung historischer Marktplatz. Dort wurde gegen 11.15 Uhr das bronzene Tastmodell feierlich enthüllt.

Tastmodell mit Markt und Turm
Foto © Stadverwaltung Marienberg

„Aus meiner Sicht ist es ein Privileg, ein solches Kunstwerk hier zu haben. Es spiegelt die einzigartige Regelmäßigkeit unserer Stadt wieder“, freute sich auch Oberbürgermeister, Andrè Heinrich. Geschaffen wurde das Werk von Bildhauer Egbert Broerken aus Soest / Nordrhein-Westfalen im Maßstab 1:650. Er gestaltete es im Wachsausschmelzverfahren. Zu sehen und zu ertasten ist die historische Altstadt innerhalb der ehemaligen Stadtmauer. Leider konnte der Künstler krankheitsbedingt selbst nicht vor Ort sein.

Das Modell soll vor allem blinden und sehschwachen Menschen helfen, die Struktur der Stadt Marienberg besser wahrnehmen zu können. Das Tastmodell ist auf Tischhöhe angebracht, so dass auch Personen im Rollstuhl sowie blinde und sehbehinderte Kinder und Jugendliche es bequem erreichen können.

Großaufnahme Tastmodell
Foto © Stadverwaltung Marienberg

Momentan zählt Marienberg zu den relativ wenigen Städten, welche mit solch einem Schmuckstück aufwarten können. Osnabrück, Braunschweig, Berlin, München, Hamburg, Erfurt und Nürnberg zählen u. a. dazu. Doch wie kam es, dass sich Marienberg für solch ein Tastmodell entschied? Erste Ideen dazu entwickelte der stellvertretende Oberbürgermeister, Uwe Theml. Seinen 60. Geburtstag nahm der frühere OB, Thomas Wittig, dann zum Anlass, anstatt Blumen zu seinem Ehrentag, um Spenden zur Finanzierung des Tastmodells zu bitten. Mit Hilfe von weiteren Spenden, Fördermitteln des Freistaates Sachsen und Geldern aus dem Stadtsäckel konnte das Vorhaben nun realisiert werden.

Zur Freude der Initiatoren wirkte das Werk schon kurz nach seiner Enthüllung wie ein Magnet. Kinder wie Erwachsene nahmen es in Augenschein. Mit Ria Beckert war sogar eine blinde Touristin aus Nürnberg anwesend. Die 62-jährige zeigte sich sehr begeistert davon uns sagte: „Mein Mann und ich kommen jedes Jahr zum Marienberger Stadtgeburtstag ins Erzgebirge. Dass die diesjährigen Feierlichkeiten noch solch eine Überraschung beinhalten, hätten wir nicht geahnt. Wir finden es immer wieder toll, dass es Menschen gibt, die solche Raritäten schaffen. Ich als blinder Mensch konnte dadurch noch tiefere Einblicke in die Anlage der Stadt Marienberg erhalten“.

Die ersten Besucher erkunden das Tastmodell
Foto © Stadverwaltung Marienberg

Begleitend zum Tastmodell wird eine Broschüre mit Erläuterungen zur Anlage der historischen Altstadt sowie bedeutenden historischen Gebäuden und Denkmalen erarbeitet. Diese Broschüre ist in drei verschiedenen Ausführungen für Sehende, Sehschwache und Blinde geplant und wird ab Mai dieses Jahres in der Tourist-Information in Marienberg erhältlich sein.

Text und Fotos: Stadtverwaltung Marienberg