Uhrenmuseum Glashütte

Ein Besuch im Museum mit blindengerechter Führung mit der KO-Dresden des BSVS am 29. April 2022

Ein Bericht von Steffen Beck.

Glashütte Original Panomatic Date
Quelle: GFP, Lizenzfrei, https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Gopdate02.jpg

Am 29. April 2022 trafen sich circa 20 blinde beziehungsweise sehbehinderte Mitglieder der KO Dresden und deren Begleiter zu einer Besichtigung des Uhrenmuseums Glashütte. Die KO und der rührige Hartmut Geyer hatten diese Besichtigung organisiert, die Corona bedingt verschoben wurde und nun an diesem sonnigen Freitag endlich stattfinden konnte. Die Anreise via S-Bahn verlief reibungslos und der Weg zum Uhrenmuseum führte teilweise durch die kleine, beschauliche Ortschaft Glashütte.

Kurz, prägnant und eindrucksvoll beschreibt die Internetseite des Uhrenmuseums den Sinn und den Auftrag des Museums, deshalb sei hier das kurze Zitat eingefügt:

„Seit mehr als 175 Jahren ist Glashütte ein bedeutendes Zentrum deutscher Uhrmacherkunst. Mit seiner Entwicklung ist das südlich von Dresden gelegene Städtchen einer der spannendsten Schauplätze deutscher Wirtschaftsgeschichte. Diese Historie und die Faszination der mechanischen Zeitmessung erleben Sie im Deutschen Uhrenmuseum Glashütte. Die chronologisch aufbereitete Dauerausstellung gibt einen multimedialen Einblick in die wechselvolle Geschichte der Glashütter Uhrenindustrie von den Anfängen 1845 bis in die jüngste Gegenwart.

Persönlichkeiten und Firmen werden anhand von einzigartigen Exponaten und Archivalien eindrucksvoll in Szene gesetzt. Begleitend finden wechselnde Sonderausstellungen statt, die eine Epoche, eine Persönlichkeit oder ein Produkt der Glashütter Uhrengeschichte thematisch in den Mittelpunkt setzen. Vorträge, Aktionen und ein vielfältiges Familienprogramm begleiten die Ausstellungen durch das Jahr. Begeben Sie sich auf eine außergewöhnliche und interessante Zeitreise durch die vielfältigen Facetten der Zeitmessung und der Uhrmacherkunst in Glashütte.“ Zitat Ende!

Im Museum wurden wir von Frau Schmelzer empfangen, die uns im geräumigen Foyer des Museums zunächst mit einführenden Informationen auf die Ausstellung einstellte. 24 hell erleuchtete Stufen, in Anlehnung an die 24 Stunden des Tages, führten uns dann hinauf in den Ausstellungsbereich. Dort erläuterte uns Frau Schmelzer zunächst die Kernkompetenz der Glashütter Uhrenherstellung, die in der Herstellung von mechanischen Uhren liegt.

Den Unterschied zwischen mechanischen und Quarzuhren führte uns die Museumspädagogin an Beispielen von Taschenuhren und Armbanduhren vor, deren Gewicht jeder Teilnehmer an herumgereichten Beispielexemplaren erfühlen konnte.

Von Anfang an stellte sich Frau Schmelzer auf das fehlende Sehvermögen der Besucher ein, so dass jeder Besucher den Charakter des Museums und die Ausstellungsstücke im wahrsten Sinne des Wortes begreifen und erfühlen konnte. Frau Schmelzer war also auf unsere Klientel sehr gut vorbereitet und beschrieb auch in plastischen Bildern und Beispielen die jeweiligen Ausstellungsobjekte.

Anschließend betraten wir durch ein klassisches Portal die Ausstellungsräume. Das Gebäude war ehemals eine Schule und wird nun als Museum genutzt. In der ehemaligen Aula, Anfang der Ausstellung, erläuterte uns die Museumsmitarbeiterin zunächst den Beginn der Uhrenherstellung in Glashütte im Jahre 1875, die Begründung des Uhrmacherhandwerks. Es war eine der ersten Formen früher Wirtschaftsförderung im Osterzgebirge. Man suchte händeringend nach einem Ersatz für den weggebrochenen Silbererzbergbau und fand ihn im Aufbau des Uhrmacherhandwerkes, dessen Begründer Ferdinand Adolph Lange die langjährige und erfolgreiche Tradition begründete. Diese Tradition ist bis heute erfolgreich und auch weiterhin ein großer Exportschlager aus sächsischer Produktion.

Im weiteren Verlauf der Ausstellung erläuterte uns Frau Schmelzer die Einzelteile einer mechanischen Uhr. Jeder konnte die einzelnen Teile befühlen, ertasten und sich ein Bild von Krone, Unruhe, Zahnrädern Zifferblatt und anderen Teilen einer mechanischen Uhr machen.

Die Produktion von mechanischen Uhren wurde immer mehr erweitert. So wurden nicht nur Taschenuhren, sondern auch später Armbanduhren, Standuhren, Spezialuhren sowie astronomische Uhren hergestellt und erfolgreich vertrieben. Sehr schöne Stücke sind in den verschiedenen Räumen ausgestellt und können bestaunt werden. Sie finden Anklang und Käufer in allen Teilen der Welt und gelten auch als Investitionsanlage.

Am Ende der Ausstellung konnte noch der Arbeitsplatz eines Uhrmachers besichtigt und teilweise auch befühlt werden. Im Museum werden nach wie vor Uhren repariert, die hier in Glashütte hergestellt wurden.

Für sehende Besucher des Museums bietet die Ausstellung noch ergänzende multimediale Ausstellungsstücke und Erläuterungen.

Damit sind das Museum und seine Ausstellung auf dem neuesten Stand der Zeit und auf keinen Fall langweilig.

Wir waren sehr beeindruckt von der Ausstellung, der guten Begleitung durch Frau Schmelzer und dankbar für die Erfahrungen die wir mit dem Motto der Ausstellung „Faszination Zeit – Zeit erleben“ machen konnten. Im nahe gelegenen Café klang der Besuch bei Kaffee und Kuchen aus, dann traten wir die Heimreise nach Dresden an.

Kamelienblüten in Königsbrück

Fahrt zur Kamelienblüte ins Schloss Königsbrück mit einer Gruppe der KO Dresden des BSVS am 18. März 2022.

Ein Bericht von Brigitte Sprenger mit Ergänzungen von Bärbel Schirok.

Rosa Kamelienblüte
Foto: Bärbel Schirok

Es war alles super organisiert für uns, die wir nichts oder nur wenig sehen. Wir fuhren gemeinsam mit dem Zug bis Königsbrück. Bis zum Schloss war es noch ein Stückchen zu laufen und wir mussten einige Treppenstufen überwinden.

Zur Begrüßung durch den Vorsitzenden des Heimatvereins Königsbrück Herrn Peter Sonntag und seine zwei Kameliendamen, auch Schneeweißchen und Rosenrot genannt, wurden wir in die Thematik eingewiesen. Die Kamelien am Königsbrücker Schloss zählen mit den Kamelien in Pillnitz und Zuschendorf zu den ältesten Exemplaren in Deutschland. Wunderschön!

Dann ging es los. Wir bekamen einen Schüler als Führer an unsere Seite. Mich führten sogar zwei Jungs aus der 4. Klasse. Einer hieß John und einer Max und ich sagte ihm, dass ich einen Enkel namens Moritz habe. Die Jungs führten mich vorsichtig ins Gewächshaus. Sie erklärten die Farben und Blütenform. Wir hatten auch die Erlaubnis, die Blüten anzufassen. Das war traumhaft schön. Besonders beeindruckte mich ein etwas abseits stehendes Kamelienexemplar. Es hatte gelbe Blüten mit vielen, vielen zarten Blütenstempeln. Am Ende des Gewächshauses standen die altehrwürdigen Kamelien mit ihren Kameliendamen gekleidet in rot und weiß. Der weiße Baum hatte sehr große gefüllte Blüten und der rote ähnelte dem Riesenkamelienbaum in Pillnitz mit sehr vielen kleinen einfachen ungefüllten Blüten.

Auf dem Weg zum Ausgang kamen wir an einer Besonderheit der Königsbrücker Kamelien vorbei. Dort waren nämlich duftende Formen gezüchtet worden und wir konnten schnuppern. Ich bekam drei von diesen Blüten geschenkt. Es wird sogar Parfüm mit diesen Düften hergestellt. Dieses konnten wir im kleinen Schlossladen kaufen, wie auch Blumentöpfe mit Kamelien, die viele Kugelknospen hatten, Ansichtskarten und Magnete mit vielen verschiedenen Blüten drauf.

Dieser Besuch bei den Kamelien in Königsbrück war für mich ein super Erlebnis. Danke dafür! 

Weiß-Gelbe Kamelienblüte
Foto: Bärbel Schirok

Jahreshauptversammlung der Kreisorganisation Dresden des BSVS für die 8. Legislaturperiode vom 09.06.2019 bis 31.12.2020

Am Freitag, den 10. September 2021, 15 Uhr fand unsere diesjährige Jahreshauptversammlung statt.

Es waren insgesamt 24 Teilnehmer, davon 16 Mitglieder und drei Fördermitglieder anwesend. Unterstützt wurde der Kreisvorstand durch die zwei hauptamtlichen und zwei ehrenamtliche Mitarbeiter.

Nach der Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit wurde der Verstorbenen seit der letzten Jahreshauptversammlung 2019 gedacht.

Dann wurden die Tätigkeitsberichte für 2019 und 2020 von Herrn Becker und Frau Schirok vorgetragen. Über die Finanzen erstatteten für 2019 und 2020 Frau Freudenberg und Herr Haufe Bericht. 

Im Anschluss daran erfolgte eine Aussprache zu den Berichten.

Themen waren unter anderem:

*die Wahlschablonen zu den Bundestagswahlen 2021,

*die Marken für den Schwerbehindertenfahrdienst Dresden, auch „Taximarken“ genannt, die 2022 durch einen zu beantragenden geldlichen Bedarfsbetrag ersetzt werden, sind die auszufüllenden Formulare barrierefrei und muss ein Verwendungsnachweis für das erhaltene Geld erfolgen,

*auch die Elektroautos, die ja fast geräuscharm fahren können. Dazu wurde erklärt, dass es eine Vorschrift gibt, die besagt, dass bei einer Geschwindigkeit bis 30 Kilometer pro Stunde ein Geräusch zu hören sein muss. Bei höherer Geschwindigkeit seien die Fahrgeräusche zu hören.

*weiterhin interessierte die Mitglieder, ob es eine Blindengelderhöhung gibt. Diese gibt es nicht, aber es soll im nächsten Jahr ein zusätzlicher Betrag von 30 Euro gezahlt werden. Das hängt mit der anstehenden Änderung des Blindengeldgesetzes zusammen.

*außerdem wurden die nächsten Veranstaltungen der KO genannt.

Danach kam es zur Entlastung des Kreisvorsitzenden Herrn Blüher, des Stellvertreters Herrn Geyer und der Beisitzer Herrn Freudenberg, Herrn Mehnert und Herrn Hensel für die Jahre 2019 und 2020.

In den Schlussbemerkungen wurde darauf hingewiesen, dass im Jahr 2022 die VIII. Legislaturperiode endet und Wahlen des Vorstandes anstehen.

Sollten Sie Fragen haben zur Jahreshauptversammlung, weil Sie nicht teilnehmen konnten, können wir Ihnen gern das Protokoll in Schriftform als Großdruck oder Email zusenden.

Bitte melden Sie sich dazu in unserer Geschäftsstelle unter Telefon:

803 61 33 oder 481 70 17 oder per Mail unter ko-dresden@bsv-sachsen.de .