Auf dem Weg zu modernerer Verbandsarbeit

Der Landesvorstand hatte wiederum eine Fülle von Aufgaben und Problemen zu beraten, als wir uns Anfang Dezember in Dresden zusammenfanden.

Wie auf der Delegiertenkonferenz im November festgestellt wurde, müssen wir unsere Satzung ständig an die Erfordernisse moderner Verbandsarbeit anpassen. Deshalb wird der Vorstand die Satzungskommission in nächster Zeit neu berufen.

Zunächst aber führen wir mit dem Beginn des Jahres 2019 erst einmal für ein Jahr den monatlichen Sitzungsturnus für die Vorstandssitzungen ein. Geändert haben wir auch den Berichtsturnus unserer Einrichtungen. Um deren Arbeit bekannter, anschaulicher und nachvollziehbarer zu machen sollen die Leiter künftig vor der Landesdelegiertenkonferenz im Herbst berichten.

Um die Werbung für unsere Villa zu verbessern, wird deren Internetseite 2019 neu gestaltet.

Mehrere Beschlüsse haben wir wiederum über die Finanzarbeit gefasst. Indem wir sie umsetzen, wollen wir dazu beitragen, die finanzielle Lage in unserem Verband nach und nach zu verbessern. Änderungen gibt es auch bei der Projektförderung durch den Freistaat Sachsen. Darauf müssen wir uns 2019 einstellen.

Was die Arbeit mit der europäischen Datenschutzrichtlinie angeht, so müssen wir feststellen, dass der sächsische Blinden- und Sehbehindertenverband allein keinen Datenschutzverantwortlichen beschäftigen kann. Gemeinsam mit den Verantwortlichen im Freistaat und mit anderen Verbänden muss eine brauchbare Lösung herbeigeführt werden.

Auch im nächsten Jahr wird der Vorstand seine Rundschreiben, sowohl für die ehrenamtlichen Mitstreiter an der Basis wie auch für einen größeren Personenkreis weiterhin herausgeben. Wir stellen fest, dass wir alle dem Rundschreiben und ich möchte sagen, der Arbeit mit unseren Medien überhaupt größere Bedeutung beimessen müssen. Das kann uns helfen, unsere Verbandsarbeit zu verbessern und unsere gemeinsame Sache voranzubringen.

Bringen Sie die Informationen aus unseren Medien mehr als bisher an ihre Mitglieder! Sprechen Sie gemeinsam oder in kleinen Gruppen darüber! Machen Sie mit, das Bewusstsein weiterzuentwickeln, dass Selbsthilfe nur erfolgreich sein kann, wenn wir wissend, klug und gemeinsam handeln.

(geschrieben Hans-Günther Funke, Pressesprecher BSVS )

Volles Programm beim Louis Braille Festival

Kongresshalle
Kongresshalle (Saal) – Foto © Leipziger Messe

Bald ist es so weit: Das Louis Braille Festival lockt in die junge sächsische Metropole Leipzig. Das große Fest der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe wird in der Kongresshalle am Zoo Leipzig, auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz, in der Universitätskirche und im Zoo Leipzig gefeiert. Hier ein Ausblick auf die literarischen, musikalischen und tierischen Höhepunkte des Programms.

Manchen Besuchern des Louis Braille Festivals wird es gar nicht so leicht fallen, sich zwischen den vielen Angeboten zu entscheiden. Los geht es am Freitag: Das Festival beginnt in Kooperation mit dem Zoo Leipzig um 15 Uhr im Konzertgarten des Zoos. Nach der Eröffnung ist dort die Bühne offen für Konzerte mit David Sick und The Living Music Box, Zoo-Geschichten mit der Kabarettistin Uta Serwuschok und Tierpfleger-Sprechstunden. Bei geführten Touren mit Zoolotsen, über eine Rallye mit Mitmachstationen, Tastmaterialien und Tiererfahrungsspielen oder auch allein können die Festivalteilnehmer den Zoo erkunden. Die Festivalpässe können sie bereits ab mittags in der Kongresshalle abholen.

Ein buntes Angebot zum Mitmachen und Genießen lockt am Freitagnachmittag und am Samstag in die Kongresshalle. Im Bach-Saal geht es literarisch und musikalisch zu mit Lesungen in Punktschrift und von bekannten Sprechern der Deutschen Zentralbücherei für Blinde (DZB), Poetry-Slam und Konzerten, unter anderem vom Daniel-Graumann-Trio.

Gogelmosch – sächsisch für „Sammelsurium“ – ist eine „lussdisch-säggs’sche“ Show mit Comedy, Quiz und Musik am Freitagabend und lädt zum Raten, Lachen und Lernen ein. Als Stargast des Abends spielt dann Raul Midòn, US-amerikanischer Singer-Songwriter, der auch schon für einen Grammy nominiert war. Der seit Geburt blinde Musiker mit Jazz- und Latin-Wurzeln trat bereits mit Shakira und Herbie Hancock auf und hat Songs seiner Alben „Bad Ass and Blind“ und „If You Really Want“ im Gepäck.

Spielen, entspannen und bewegen

Im „Gaming Lab“, dem „Spiele-Labor“, können barrierefreie Action-, Strategie und Denkspiele für Computer und Smartphone entdeckt und ausprobiert werden. Wer Entspannung oder Bewegung sucht, kann sich beispielsweise zum Square Dance, Blind Yoga und für Workshops der Physiotherapeuten vom Berufsförderungswerk Mainz anmelden. Beliebte Angebote wie das Hörfilmkino, der Markt der Begegnungen und die Führhund-Lounge werden auch nicht fehlen. Speisen und Getränke gibt es im Richard-Wagner-Saal, im Konzertgarten und den Zoo-Restaurants.

Feiern im Zentrum Leipzigs

Zum gemeinsamen Feiern lädt das Louis Braille Festival die Leipziger und weitere Gäste am Samstagabend ein – dafür zieht es auf den Wilhelm-Leuschner-Platz im Zentrum der Stadt. Die Show im Late-Night-Stil bietet spannende Beiträge von Comedy, Gesprächsrunden und Livemusik über einen Gebärdenchor bis zum Rollstuhlballett – alles inklusiv. Durch den Abend führt der Leipziger Moderator Christian Meyer in Begleitung der Showband „Blind Foundation“. Als Höhepunkt des Open-Airs lässt die Berliner Band Dota, mit Jonas Hauer an den Keyboards, den Abend mit ihren Songs voll ansteckendem Optimismus ausklingen.

Zu einem ökumenischen Gottesdienst lädt die Universitätskirche am Sonntag, dem letzten Festivaltag, ein. Im Konzertgarten des Zoos endet das Festival musikalisch am frühen Nachmittag. Danach kann jeder noch einen Rundgang durch den Zoo machen oder eines der vielen inklusiven Angebote der Stadt Leipzig nutzen.

Die Kongresshalle am Zoo liegt nur zehn Gehminuten vom Hauptbahnhof und von der belebten Innenstadt entfernt. Die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel ist gut. Am Samstag verbindet eine Tram-Linie die Kongresshalle direkt mit dem Wilhelm-Leuschner-Platz.

Das Programm zum Louis Braille Festival ist auf der CD „DBSV-Inform“ (Jan/Feb 2019) im Buch 24 zu hören. Immer aktuell ist das Festivalprogramm im Internet unter www.dbsv-festival.de. Neben dem Online-Anmeldeformular gibt es dort auch Informationen zu Anreise und Unterkünften.

Sandra Plessing (DZB), Claudia Schaffer (DBSV)

Das Festival wird gefördert von Aktion Mensch.

Louis Braille Festival 2019 in Leipzig

Freitag, 5. Juli, bis Sonntag, 7. Juli 2019
Jetzt anmelden – Eintritt frei!
Infos und Anmeldung im Festivalbüro:
Tel.: 03 41/22 82 10 54; E-Mail: info@dbsv-festival.de;
Zimmerbuchung:
Tel.: 03 41/26 82 76 34
Mo, Di, Do 9.30 – 12.00 / 14.30 – 18.00 Uhr
(akd congress & events)
www.dbsv-festival.de


Feriencamp für blinde und sehbehinderte Kinder im KiEZ Waldpark Grünheide

AUFGEPASST!

TERMIN 21. bis 26. Juli 2019

Unsere Leistungen

Übernachtung im barrierefreien Gästehaus (Zimmer mit DU/WC)
incl. Bettwäsche
Vollpension vom Anreisetag Abendessen bis Abreisetag Frühstück

Programm

Kreatives Gestalten, Bowling,
Sinnespfand, Sportolympiade, Schnupperklettern auf dem Boulderboden,
Disko und Kino, Grillabend mit Lagerfeuer,
Wanderung und Eintritt Raumfahrtmuseum Morgenröthe Rautenkranz
Nutzung des hauseigenen Kletterparkes
Halbtagesfahrt in das Hallenbad Schöneck (oder Freibad der Region)

Weiterhin sind in unserem Angebot inklusive:

24 Stunden Rundum Betreuung durch geschulte Betreuer/innen
Getränke zu den Mahlzeiten
Programmangebote incl. aller Eintrittsgelder und Buskosten
Trinkflasche und Erinnerungsfotos

Preis a Kind 315,00 Euro
(geeignet für Kinder von 8 bis 16 Jahre)

Anmeldungen bis 31. Mai 2019 unter
www.waldpark.de oder info@waldpark.de

KiEZ Waldpark Grünheide, Rautenkranzer Str. 5, 08209 Auerbach

Trauer um Alfred Preuße

Kurz nach Weihnachten mussten wir erfahren, dass der ehemalige Vorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen, unser langjähriger Mitstreiter Dr. Alfred Preuße am 26. Dezember 2018 im Alter von 91 Jahren für immer von uns gegangen ist. Der Landesvorstand spricht allen Hinterbliebenen und seinen Freunden im Namen aller Mitglieder und Mitarbeiter sein tief empfundenes Beileid aus.

Wir trauern um ein außerordentlich aktives und verdienstvolles Mitglied unseres Verbandes.

Die zwölf Jahre, in denen Dr. Preuße an der Spitze der sächsischen Selbsthilfeorganisation der Sehbehinderten und Blinden stand, waren dadurch geprägt, dass die Strukturen des Verbandes und dessen Aktivitäten systematisch und kontinuierlich entwickelt wurden.

Dem unermüdlichen Engagement unseres ehemaligen Verbandsvorsitzenden ist es zu verdanken, dass sich der BSVS zu einem in Sachsen und über die Landesgrenzen hinaus anerkannten und akzeptierten Behindertenverband entwickelte und heute über so wichtige Einrichtungen wie das Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte in Dresden, ein Seniorenheim für blinde, sehbehinderte und sehende Menschen in Rochsburg sowie über die AURA-Pension Villa Rochsburg als Begegnungs-, Beratungs- und Erholungsstätte verfügt. Durch sein stets überlegtes, sachliches und kameradschaftliches Auftreten prägte er die Arbeitsweise und das Klima im BSVS entscheidend mit. Stets legte er Wert auf ein gutes Verhältnis zu den Kreisvorständen und auf eine konstruktive Arbeit in den Gremien des Verbandes sowie zu jedem einzelnen Mitglied. Alfred Preuße war ein Mann, der zum Wohle blinder und sehbehinderter Menschen viel Freizeit geopfert hat, der stets ergebnisorientiert dachte und arbeitete. dabei brachte er immer auch großes Verständnis für die Sorgen seiner Mitstreiter auf.

Alfred Preuße wurde am 26. September 1927 in Berlin geboren und war bis zur Wende als Hochschullehrer in Dresden tätig.

Schon damals begann sich sein Sehvermögen zu verschlechtern. So trat er 1971 dem Blinden-und-Sehschwachen-Verband der DDR bei. Neben seiner beruflichen Tätigkeit arbeitete er viele Jahre ehrenamtlich im Bezirksvorstand Dresden des Verbandes mit. Während der turbulenten Wendezeit übernahm er die Funktion des Bezirksvorsitzenden und beteiligte sich maßgeblich an der Gründung und am Aufbau des BSVS. Folgerichtig wurde er im Oktober 1990 zum ersten Vorsitzenden des neu entstandenen Verbandes gewählt.

Als Alfred Preuße 2002 den Landesvorsitz niederlegte, würdigte der Verband seine umfangreichen Verdienste, indem er ihn zum Ehrenmitglied unserer Organisation und zum Ehrenmitglied des Landesvorstandes ernannte. Bis vor kurzem leitete der Verstorbene auch die Arbeit der Landesblindenstiftung Sachsen. Leider setzte ihm sein Gesundheitszustand in letzter Zeit immer deutlichere Grenzen.

Auch im Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband war Dr. Preuße hoch geachtet und geschätzt. Drei Wahlperioden hindurch war er Mitglied des  DBSV-Vorstandes. Hier gehörte die Rehabilitation für die Bewältigung des Alltags zu seinen vorrangigen Aufgaben. Außerdem vertrat er den DBSV erfolgreich in internationalen Gremien. Darüber hinaus war er Seniorenbeauftragter unseres Dachverbandes und beteiligte sich aktiv an Überlegungen zur Zukunft der Blindenbüchereien. Auch der DBSV verlieh ihm zum Dank für sein erfolgreiches Wirken die Ehrenmitgliedschaft.

Wir danken Alfred Preuße für seine jahrelange, unermüdliche, ehrenamtliche Arbeit. Sein Rat, seine ausgleichende und überlegte Art, sein Wissen und seine Menschlichkeit fehlen uns. Danke lieber Alfred, dass wir dich hatten!

Im Namen aller Mitglieder und Mitarbeiter

Gez. Landesvorstand des BSVS

(geschrieben von Hans-Günther Funke, Pressesprecher BSVS)