Trauer um Alfred Preuße

Kurz nach Weihnachten mussten wir erfahren, dass der ehemalige Vorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen, unser langjähriger Mitstreiter Dr. Alfred Preuße am 26. Dezember 2018 im Alter von 91 Jahren für immer von uns gegangen ist. Der Landesvorstand spricht allen Hinterbliebenen und seinen Freunden im Namen aller Mitglieder und Mitarbeiter sein tief empfundenes Beileid aus.

Wir trauern um ein außerordentlich aktives und verdienstvolles Mitglied unseres Verbandes.

Die zwölf Jahre, in denen Dr. Preuße an der Spitze der sächsischen Selbsthilfeorganisation der Sehbehinderten und Blinden stand, waren dadurch geprägt, dass die Strukturen des Verbandes und dessen Aktivitäten systematisch und kontinuierlich entwickelt wurden.

Dem unermüdlichen Engagement unseres ehemaligen Verbandsvorsitzenden ist es zu verdanken, dass sich der BSVS zu einem in Sachsen und über die Landesgrenzen hinaus anerkannten und akzeptierten Behindertenverband entwickelte und heute über so wichtige Einrichtungen wie das Landeshilfsmittelzentrum für Blinde und Sehbehinderte in Dresden, ein Seniorenheim für blinde, sehbehinderte und sehende Menschen in Rochsburg sowie über die AURA-Pension Villa Rochsburg als Begegnungs-, Beratungs- und Erholungsstätte verfügt. Durch sein stets überlegtes, sachliches und kameradschaftliches Auftreten prägte er die Arbeitsweise und das Klima im BSVS entscheidend mit. Stets legte er Wert auf ein gutes Verhältnis zu den Kreisvorständen und auf eine konstruktive Arbeit in den Gremien des Verbandes sowie zu jedem einzelnen Mitglied. Alfred Preuße war ein Mann, der zum Wohle blinder und sehbehinderter Menschen viel Freizeit geopfert hat, der stets ergebnisorientiert dachte und arbeitete. dabei brachte er immer auch großes Verständnis für die Sorgen seiner Mitstreiter auf.

Alfred Preuße wurde am 26. September 1927 in Berlin geboren und war bis zur Wende als Hochschullehrer in Dresden tätig.

Schon damals begann sich sein Sehvermögen zu verschlechtern. So trat er 1971 dem Blinden-und-Sehschwachen-Verband der DDR bei. Neben seiner beruflichen Tätigkeit arbeitete er viele Jahre ehrenamtlich im Bezirksvorstand Dresden des Verbandes mit. Während der turbulenten Wendezeit übernahm er die Funktion des Bezirksvorsitzenden und beteiligte sich maßgeblich an der Gründung und am Aufbau des BSVS. Folgerichtig wurde er im Oktober 1990 zum ersten Vorsitzenden des neu entstandenen Verbandes gewählt.

Als Alfred Preuße 2002 den Landesvorsitz niederlegte, würdigte der Verband seine umfangreichen Verdienste, indem er ihn zum Ehrenmitglied unserer Organisation und zum Ehrenmitglied des Landesvorstandes ernannte. Bis vor kurzem leitete der Verstorbene auch die Arbeit der Landesblindenstiftung Sachsen. Leider setzte ihm sein Gesundheitszustand in letzter Zeit immer deutlichere Grenzen.

Auch im Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband war Dr. Preuße hoch geachtet und geschätzt. Drei Wahlperioden hindurch war er Mitglied des  DBSV-Vorstandes. Hier gehörte die Rehabilitation für die Bewältigung des Alltags zu seinen vorrangigen Aufgaben. Außerdem vertrat er den DBSV erfolgreich in internationalen Gremien. Darüber hinaus war er Seniorenbeauftragter unseres Dachverbandes und beteiligte sich aktiv an Überlegungen zur Zukunft der Blindenbüchereien. Auch der DBSV verlieh ihm zum Dank für sein erfolgreiches Wirken die Ehrenmitgliedschaft.

Wir danken Alfred Preuße für seine jahrelange, unermüdliche, ehrenamtliche Arbeit. Sein Rat, seine ausgleichende und überlegte Art, sein Wissen und seine Menschlichkeit fehlen uns. Danke lieber Alfred, dass wir dich hatten!

Im Namen aller Mitglieder und Mitarbeiter

Gez. Landesvorstand des BSVS

(geschrieben von Hans-Günther Funke, Pressesprecher BSVS)