Der Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e. V. wünscht allen Mitgliedern, Unterstützern, Ehrenamtlichen und Partnern ein frohes und erholsames Osterfest!
Möge die Osterzeit Ihnen neue Hoffnung, Zuversicht und viele schöne Momente mit Familie und Freunden schenken. Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement, Ihre Treue und die gute Zusammenarbeit.
Genießen Sie die Feiertage – ob bei einem Spaziergang im Frühlingserwachen oder bei einem gemütlichen Osterbrunch.
„Mit den Fingern lesen, was du mit den Augen siehst-spielend Punktschrift kennen lernen“
So lautete das Motto der Veranstaltung am Samstag, 15.03.2025, in der Burgstädter Bibliothek. Diese war für die Öffentlichkeit zugänglich. Das Ereignis erfolgte in Kooperation mit unserer Kreisorganisation des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen e. V. (BSVS) und der Stadtbibliothek. Als Referentin diente ein Mitglied des Verbandes, Frau Katrin A. Uhlig. Anlass war das diesjährige 200-jährige Jubiläum der Blindenschrift. Dank des Vermächtnisses von Louis Braille, dem Erfinder der Blinden-Punkt-Schrift, hilft sie allen Blinden weltweit zu Bildung in Schule, Studium, Beruf, Kultur und Sport, sowie zur Alltagsbewältigung.
Foto: Frau Guhl
Vermächtnis hilft gestalten – dementsprechend gestaltete sich der Vormittag in der Bibliothek sehr abwechslungsreich.
Es ging darum den Mensch Louis Braille, sein Leben und seine Genialität, hervorzuheben. Sechs Punkte reichten ihm aus, so zu variieren, dass ein vollständiger Ersatz gegenüber der lesenden und schreibenden sehenden Welt entstand. Eine revolutionäre Erfindung, die eine Kommunikations- und Informationsebene für Betroffene schuf bis zum heutigen Tag!
Für die Unterbreitung eines Teils dieses Schriftformats bot sich eine bereits laufende Veranstaltungsreihe der Bibliothek für Kinder an. Kinder besitzen nämlich eine unbekümmerte, unbeschwerte Aufnahme- und Verarbeitungsfähigkeit. Vor allem auch in diesem sensiblen Bereich.
Nach dem erst lauschen und still sitzen beim Vorlesen kleiner Geschichten aus dem Leben von Louis Braille, die die Aufmerksamkeit der Kinder beanspruchten, wurde anschließend dem Bewegungsdrang der Kinder Rechnung getragen.
Dank unserer dafür gewonnenen Referentin, Frau Katrin A. Uhlig, selbst stark seheingeschränkt, gelang es, der Gruppe von Vorschulkindern und Erstklässlern gemeinsam mit ihren Müttern, das Geheimnis der sechs Punkte zu entlocken. Dazu dienten Lego-Steine, die durch Buchstabenmarkierungen und der arteigenen Noppenprägung, eine Anpassung zur Punktschrift darstellten.
Mit der Bildung von zwei im kleinen Wettbewerb wirkenden Gruppen, wurde ein belebender, stimmungsvoller Einfluss hergestellt. Hierbei galt es das Wort „Haus“ mit den Lego-Steinen zu präsentieren, um dann anschließend mit 15 vorgegebenen Steinen ein Haus zu bauen. Beide Vorgaben präsentierten noch keinen absoluten Sieger. Daher musste die Entscheidung durch einen dritten Anlauf, mit dem Begriff „grün“ in die Runde geworfen werden.
Rückblickend kann festgestellt werden, dass eine solche Veranstaltung verständnisvolle Unterstützer benötigt. Gewährleistet wurde dies durch die Mitarbeiterinnen der Bibliothek, gemeinsam mit ihren ehrenamtlichen Mitwirkenden.
Auch ist es anerkennenswert, dass die Mütter ihre Kinder einem solchen sensiblen Thema eine Annäherung und den spielenden Umgang ermöglichten.
Frau Uhlig, als langjährig tätige Beraterin für Sehbehinderte oder Blinde, vor allem für die Öffentlichkeit, konnte mit Ihrem Erfahrungsschatz den kindhaften Begeisterungsnerv voll treffen. Ganz unauffällig verknüpfte sie für die Kinder das Hören, Sehen und Fühlen miteinander. Während des Zusammenseins erlebten die Teilnehmenden alle ihre Sinne. Denn es wurden zum Schluss sogar noch kleine Leckereien als Preise vergeben.
Fazit Das, was in dieser Altersgruppe noch eine nachhaltige Verwertbarkeit ermöglicht, wird erfahrungsgemäß bei höheren Altersgruppen immer schwieriger. Daher wäre es gut, wenn etwas Begonnenes in einer niedrigen Altersgruppe kontinuierlich auf deren weiteren Weg, begleitend ausgebaut werden kann.
Berichterstellung Frau Katrin A. Uhlig – Referentin Herr O. Schmidt – Vertreter der Kreisorganisation Hainichen-Burgstädt des Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e. V. (BSVS)
Am 22. Februar fand die erste diesjährige Langstockwanderung der Kreisorganisationen Vogtland und Zwickau statt. Die Strecke führte durch die nähere Umgebung von Plauen. Vom oberen Bahnhof fuhren wir mit dem Bus in den Stadtteil Reißig. Dort begann der Wanderweg durch den eben erst aus der Winterruhe erwachten Vogtländischen Wald. Die Sonne hatte schon viel Kraft und vertrieb die morgendliche Kälte. Der Weg war stellenweise schlammig und wartete mit einigen Hindernissen in Form von Steinen, Wurzeln oder kleinen Löchern auf. Trotzdem kamen alle Wanderfreunde, ob mit oder ohne Langstock, gut zurecht und erreichten die Ausflugsgaststätte „Pfaffenmühle“ ohne Zwischenfälle.
Foto: BSVS/KO Vogtland/Jana Färber
Im gemütlichen Ambiente des Restaurants nahmen wir das Mittagessen ein und verbrachten noch etwas Zeit mit interessanten Gesprächen. Danach machten wir uns gestärkt auf den Weg zum Bahnhof Jößnitz. Dort verabschiedeten wir uns und traten die Heimreise mit dem Zug an.
Foto: BSVS/KO Vogtland/Jana Färber
Die regelmäßigen Langstockwanderungen verbinden Bewegung in der Natur, Geselligkeit und Kommunikation. Dadurch fördern sie die Mobilität, das Selbstvertrauen und das Wohlbefinden von Menschen mit Sehbeeinträchtigung und erfüllen somit eine wichtige Aufgabe im Rahmen der Verbandsarbeit.
Am 28. Januar 2025 nahm der Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e. V. (BSVS) am Neujahrsempfang der LINKEN im Alten Pumpenhaus Dresden an der Marienbrücke teil. In anregenden Gesprächen mit Frau Schaper, Fraktionsvorsitzende und Landesvorsitzende der LINKEN, sowie Herrn Dr. Handschuh, Chef der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, wurden wichtige Themen zur Unterstützung sehbehinderter und blinder Menschen in Sachsen erörtert.
Foto: BSVS/Hauschild
Ein zentrales Ergebnis des Austauschs ist die Einladung des BSVS in die Staatskanzlei im Februar 2025. Zudem sind weitere Gespräche mit Frau Schaper geplant, um konkrete Maßnahmen und Projekte für mehr Inklusion und Barrierefreiheit voranzubringen.
Foto: BSVS/Hauschild
Der BSVS freut sich auf die kommenden Gespräche und die Möglichkeit, die Belange sehbehinderter und blinder Menschen aktiv in den politischen Diskurs einzubringen.
Am 27. Januar 2025 wurde der mobile Teil des Denkmals der „Grauen Busse“ vor Haus 1 im SFZ Förderzentrum aufgestellt. Dieses Mahnmal erinnert eindringlich an die Opfer der NS-„Euthanasie“-Verbrechen und setzt ein starkes Zeichen für das Erinnern und gegen das Vergessen. Der Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e. V. war bei der Gedenkfeier durch den Landesvorsitzenden (Andreas Schneider) und den ersten Stellvertreter (Uwe Hauschild) vertreten. Das Denkmal ruft die systematische Ermordung von Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen während der NS-Zeit ins Bewusstsein und regt dazu an, über die Bedeutung von Menschlichkeit und Toleranz nachzudenken.