Am 26. September 2025 lud die Stadtverwaltung Auerbach/Vogtl. und die Diakonie Auerbach e. V. gemeinsam als Netzwerk Inklusion – Miteinander leben im Göltzschtal zu einem inklusiven Sportfest ein. In Kooperation mit dem Kreissportbund Vogtland e. V. und mit Fördermitteln der Aktion Mensch und des Freistaates Sachsen wurden vielfältige sportliche Aktivitäten für Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen organisiert. Dabei ging es nicht um Leistung oder Rekorde. Im Vordergrund standen vielmehr der Spaß und das Miteinander. Auch Vereine, Organisationen, Bildungseinrichtungen, soziale Träger und Gruppen waren eingeladen, sich mit einem Info- oder Aktionsstand zu beteiligen. Diese Chance ließen wir von der KO Vogtland uns natürlich nicht entgehen.
Am Vormittag fanden in und an der SchlossArena in Auerbach Aktionen und Wettbewerbe für Schüler und inklusive Teams verschiedener Schulformen statt. Etwa 200 Teilnehmer durchliefen mehrere Stationen, z. B. einen Hindernisparcours, Rollstuhl-Basketball und Geschicklichkeitsspiele. Bei uns stand Dosenwerfen mit Simulationsbrille oder Schlafmaske auf dem Programm. Darüber hinaus gaben Daniel Martin, Beate Schilbach und Katja Oltersdorf Auskunft zum Leben mit Sehbeeinträchtigung.
Foto: KO Vogtland/BSVS)
Am Nachmittag verlagerte sich das Geschehen in den Hofaupark Auerbach. Hier fand der 30. Staffellauf der LSG Auerbach statt. Auch dabei waren inklusive Teams am Start. Außerdem wurden Mitmach-Aktionen für die breite Öffentlichkeit angeboten. Bei Riesen-Dart, Sommerbiathlon und weiteren Stationen stand ebenfalls das gemeinsame Erleben und Bewegen im Mittelpunkt.
Sport überwindet Barrieren und verbindet Menschen jeden Alters, egal ob mit oder ohne Einschränkungen. Das hat das erste inklusive Sportfest des Netzwerks Inklusion in Auerbach eindrucksvoll bewiesen. Viel positives Feedback und ein gutes Resümee der Organisatoren machen eine Neuauflage im nächsten Jahr sehr wahrscheinlich. Und wir von der KO Vogtland sagen: Jederzeit gerne wieder!
Am 19. September fand im Malzhaus in Plauen die Verleihung der Stadtplakette der Stadt Plauen und des Bürgerpreises der Stiftung der Sparkasse Vogtland statt. In feierlichem Rahmen begrüßte Oberbürgermeister Steffen Zenner Bürger und Vertreter von Organisationen und Vereinen, die in verschiedenen Lebensbereichen ehrenamtlich tätig sind.
Die Stadtplakette wurde an Harald Seelbinder verliehen, den Mitbegründer, langjährigen Vorstand und jetzigen Ehrenvorsitzenden des VdK-Ortsverbandes Plauen. Harald Seelbinder engagiert sich auf vielfältige Weise für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen: in der Behindertenhilfe, im Behinderten- und Reha-Sport und als Barriere-Tester.
Im Rahmen der Veranstaltung wurden außerdem Bürger, Vereine und Verbände für ihre gemeinnützige Arbeit gewürdigt. Die Kreisorganisation Vogtland des BSVS mit ihrer Beratungsstelle Blickpunkt Auge erhielt einen mit 300 Euro dotierten Bürgerpreis. Dieser wurde von den Verbandsmitgliedern Beate Schilbach und Andreas Müller entgegengenommen. Ebenfalls ausgezeichnet wurden die Naturfreunde Plauen, mit denen die KO Vogtland traditionell die öffentliche Wanderung am Internationalen Tag des weißen Stockes ausrichtet.
Foto: KO Vogtland/BSVS
Wir gratulieren den Naturfreunden und bedanken uns herzlich bei der Stiftung der Sparkasse Vogtland für die Würdigung unserer Arbeit für Menschen mit Sehbeeinträchtigung.
Bericht von Andreas Schneider, Landesvorsitzender des BSVS
Eindrücke und Schwerpunkte der Tagung
Obwohl uns im Vorfeld sehr umfangreiche Vorlagen zur Verfügung gestellt wurden, ergaben sich durch Ergänzungen und Nachfragen immer wieder neue Ansatzpunkte für die Arbeit aller Landesvereine.
Staatssekretärin Dr. Leich aus dem Ministerium für Soziales, gesellschaftlichen Zusammenhalt und Integration Baden-Württemberg sprach als Vertreterin der Landesregierung. In ihrer Rede wiederholte sie die bekannten Formulierungen zu Inklusion, Barrierefreiheit und sozialer Teilhabe und begründete das Vorgehen der Landespolitik als „wichtig, richtig und alternativlos“.
Beim Thema Blindengeld zeigte sich jedoch:
Eine Anpassung der seit 25 Jahren unveränderten 410 Euro ist nicht vorgesehen.
Eine Abschaffung stehe zwar nicht zur Diskussion – eine Erhöhung aber auch nicht.
Die Einführung eines Taubblindengeldes, Hörbehindertengeldes oder Sehbehindertengeldes wird abgelehnt, da dies eine „Bevorzugung einzelner Behinderungsgruppen“ darstellen könne.
Als einzigen Punkt nahm Frau Dr. Leich die E-Roller-Problematik mit und versprach, diese im zuständigen Ministerium anzusprechen. Viele der gestellten Fragen konnten von ihr oder ihrem Referatsleiter nicht oder nur unzureichend beantwortet werden.
DBSV-Präsident Hans Werner Lange machte in seiner Erwiderung unmissverständlich deutlich, dass diese Standpunkte mit den Erfordernissen der Zeit und den Zielen der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) nicht vereinbar sind. Er kündigte an, das Thema auf Verbandsebene weiter zu verfolgen.
Für uns Zuhörende war dieser Auftritt ernüchternd – die Stimmung dementsprechend gedrückt. Die Herausforderungen in Bezug auf eine Zielgerichtete Zusammenarbeit von Selbsthilfe und den zuständigen Verantwortungsträgern in Baden-Württemberg ähneln jenen in Sachsen: Es bleibt uns nichts anderes übrig, als sachlich, selbstbewusst und öffentlichkeitswirksam immer wieder das Gespräch mit Politik und Verwaltung zu suchen.
Ein ermutigendes Beispiel lieferte die Gruppe der Blindenführhundhaltenden. Durch beharrliches Engagement gelang es ihr, die Führhundhalterpauschale im neuen GKV-Katalog zu sichern. Dieses Ergebnis zeigt eindrucksvoll, was möglich ist, wenn Betroffene gemeinsam und mit Nachdruck für ihre Belange eintreten!
Kurzinfos aus dem Verbandsrat
Mitgliederentwicklung
Der Rückgang der Mitglieder im DBSV hat sich verlangsamt – ein Zeichen dafür, dass sich die bisherigen Anstrengungen lohnen. Dennoch gilt es, weiter intensiv in diesem Bereich zu arbeiten.
Mitglied werden – jetzt einfacher
Der im Programm DBSV 30 verankerte Punkt „Mitglied werden einfach gemacht“ startet jetzt in die Umsetzung. Reiner Delgado stellte das neue Online-Beitrittsformular vor, das einen Beitritt deutlich vereinfacht – und dass alle Landesvereine künftig nutzen können.
Verbandskommunikation der Zukunft
Wie informieren wir künftig, wenn CDs nicht mehr zur Verfügung stehen? Eine Arbeitsgruppe mit Mitgliedern aus verschiedenen Landesvereinen befasst sich aktuell mit der Frage, welche Wege in Zukunft machbar, nutzbar, bezahlbar und nachhaltig sind.
Fit fürs Ehrenamt
Der Auftakt der Präsenzveranstaltung in Kassel war ein Erfolg! Die in diesem Jahr stattfindenden Online-Formate stehen allen Interessierten offen. Der nächste Präsenzauftakt findet 2026 in Magdeburg statt. Die Termine werden gesondert per Rundschreiben bekannt gegeben.
Satzung, Finanzen und neue Möglichkeiten
Neben Themen wie Jahresabschluss, Haushalt, Stellenplan, Wahlordnungen und Regularien, wurde auch über Satzungsänderungen beraten – ein Thema, das alle Landesvereine betrifft.
Mit der Anerkennung des DBSV als Verbraucherschutzorganisation eröffnet sich die Möglichkeit, in bestimmten Fällen auch den Klageweg zu nutzen. Das stärkt unsere Durchsetzungskraft deutlich. Voraussetzung ist, dass die Formulierung zum Verbraucherschutz auch in die Satzungen der Landesvereine aufgenommen wird.
Denn: Unsere vielfältigen Beratungsangebote sind de facto schon lange Verbraucherschutzarbeit – und das für eine besonders vulnerable Klientel.
Bericht aus Sachsen
Foto: Gottschlich/BSVS
Zum Schluss konnten wir die Gelegenheit nutzen, das Auditorium über den Stand unseres Verfahrens mit dem Finanzamt zu informieren. Da das Ergebnis auch auf andere Unternehmungen der Selbsthilfe Auswirkungen haben könnte, stieß dieses Thema auf großes Interesse.
Während unserer Ausführungen war es so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Wie uns sehende Anwesende berichteten, war vielen das Entsetzen förmlich ins Gesicht geschrieben. Die Frage, wer Urheber des Vorgangs sei, brauchten wir nicht selbst zu beantworten – das übernahmen andere Teilnehmende und kündigten in persönlichen Gesprächen an, ihrerseits aktiv zu werden.
Das war ein kurzer Abriss der vielen Themen, die nach Erhalt des offiziellen Protokolls weiter vertieft werden können.
Es war der 18. September 2025. Noch zeigte sich der Himmel grau, aber wir hofften das Beste. Wer? Na wir, die Mitglieder der Regionalgruppe Annaberg, unsere Begleitpersonen, Fördermitglieder und weitere Gäste, denn an diesem Tag ging es für uns auf den Schwartenberg. Pünktlich um 10:00 Uhr saßen wir alle im Bus und wir machten uns über Wolkenstein, Neuhausen auf den Weg. Hinter dem Steuer saß wie immer unser Rüdiger, welcher uns schon oft zu unseren Ausfahrten sicher ans Ziel gebracht hat. Natürlich ist auch Moni wieder mit an Bord. Sie kümmert sich um all das Organisatorische, hält uns auf dem Laufenden, wo wir uns gerade befinden, und hilft beim Ein- und Ausstieg. Gegen 11:30 Uhr kamen wir am Berggasthof auf dem Schwartenberg an. Der Gasthof befindet sich auf einem Plateau. Mit einem herrlichen Rundumblick auf die Landschaft. Bei schönem Wetter kann man den Fichtelberg und den Keilberg sehen und, wie sollte es anders sein, pünktlich mit unserem Eintreffen ließ sich die Sonne blicken. Nachdem alle ihren Platz gefunden hatten, wurden erst einmal die trockenen Kehlen befeuchtet. Auch unsere zwei vierbeinigen Begleiter kamen nicht zu kurz.
Foto: KO Erzgebirge/BSVS
Zum Mittagessen gab es für alle einen leckeren Braten mit hausgemachten Klößen und Sauerkraut. Anschließend konnte man sich noch ein wenig die Beine vertreten oder miteinander ins Gespräch kommen. Gegen 13:30 Uhr startete dann das Unterhaltungsprogramm unter dem Motto „Oktoberfest“. Hierbei konnten wir nicht nur zum Vogelbeerbaum und Holzmichel unsere Textsicherheit unter Beweis stellen, sondern wurden auch mit lustigen Anekdoten sehr gut unterhalten. Verzaubert wurden wir dann vom Glockenspiel. Zu verschiedenen Musikstücken wurden mit einem Hammer die Glocken geschlagen und ihnen damit traumhafte Klänge entlockt. Während die Melodien noch in uns nachklangen, wurden Kaffee und Kuchen gereicht. Und dann kamen sie, die Stars Ute Freudenberg, Nana Mouskouri und Andrea Berg. Okay, sie waren es nicht wirklich, denn irgendwie hatten sie alle dieselbe Stimme, aber die langen, schlanken Beine des Herrn im Glitzerkleid könnten schon manche Frau neidisch werden lassen, und wer in solchen Highheels laufen kann und das als Mann, hat so oder so unsere Hochachtung verdient. Was für eine Show und was für ein gelungener Tag.
Foto: KO Erzgebirge/BSVSFoto: KO Erzgebirge/BSVS
Unser Dank geht an die Mitarbeiter vom Berggasthof Schwartenberg, die sich so rührend und flink um unser leibliches Wohl gekümmert haben. An die zwei Herren für die musikalische und humorvolle Unterhaltung, an Rüdiger und Moni für die Begleitung und Unterstützung, an das Reisebüro Winkler Reisen für die Organisation und an die Erzgebirgssparkasse für die finanzielle Förderung.
(geschrieben von Judith Dolny, Vorsitzende KO Erzgebirge)
Ausfahrt der Regionalgruppe Aue/Schwarzenberg in das Industriemuseum Chemnitz am 13.09.2025
Von der Gießerei zum Museum – Industriegeschichte zum Verstehen und Begreifen.
Auch in diesem Jahr planten wir wieder eine gemeinsame Ausfahrt in bewährter Weise mit dem Busunternehmen Haschik Schneeberg und unserem Lieblingsfahrer Frank.
Diesmal sollte es in die Kulturhauptstadt nach Chemnitz in das Industriemuseum an der Zwickauer Straße gehen.
So machten wir uns auf die Spuren von Richard Hartmann, dem wohl bekanntesten Industriellen der Stadt. Aber auch andere bekannte Namen wie Schubert, Rockstroh und Escher hatten die Industriegeschichte in Chemnitz maßgeblich geprägt.
In einer 1-stündigen Führen erhielten wir wesentliche Informationen über den Standort, die Entwicklung und die Baumaßnahmen, die das Gebäude so entstehen ließen, wie wir es heute in angenehmer Atmosphäre „begreifen“ können. Mit den weißen Zwirnshandschuhen konnten wir Teile der Strickmaschine, der Lokomotive und andere Maschinen ertasten.
So erfuhren wir vom Lokomotivbau in Chemnitz in einer Zeit, in der die Stadt noch nicht einmal einen Bahnhof hatte.
Wir hörten von der schwären Arbeit in den Fabrikhallen, wo Work-Life-Balance noch keiner kannte. Kinderarbeit war im ausgehenden 19. Jahrhundert an der Tagesordnung. Bereits im Alter ab 8 Jahren wurden Kinder insbesondere für die Reinigung der großen Maschinen eingesetzt – heute kaum vorstellbar. Nach der harten Arbeit in der Fabrik sollten die Kinder nun auch noch Lesen, Schreiben und Rechnen lernen. Immerhin hatte Richard Hartmann eine jahrgangsübergreifende Schule gegründet. In dieser Schule soll sogar Johan-Wolfgang von Goethe unterrichtet haben. Aber lange hat er das nicht durchgehalten. Die Schüler waren nach der harten Arbeit nicht mehr so aufnahmebereit und aufmerksam, wie es sich der große Universalgelehrte gewünscht hätte.
Nach der Führung konnte jeder noch einmal individuell durch die Ausstellung gehen.
Mit einer kleinen Fitflasche versehen machten sich die auf 13 Teilnehmer geschrumpfte Gruppe nun auf den weg nach Zwönitz. In der Brauerei erwartete uns ein leckeres Mittagessen.
Danach ging es wieder durch das schöne Erzgebirge nach Hause.
Wir danken der Erzgebirgssparkasse für die Spende von 300 €. Damit konnten wir den kleinen Bus finanzieren.
Es war für alle Teilnehmer ein erlebnisreicher Tag mit vielen angeregten Gesprächen.
Wichtig war uns wie immer der zwanglose Austausch untereinander wie immer mit der Erkenntnis, dass man sich mit ähnlichen Themen blind verstehen kann.
Wir danken Sylvia Wagner und Kathrin Rudolf für die Organisation.