Pressemitteilung – Selbsterfahrungsaustausch im Sächsischen Landtag

Dresden, der 28. September 2023: Auf Einladung des Sozialausschusses des Sächsischen Landtages wird der Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e. V. am 23. Oktober 2023 in der Lobby des Plenarsaales des Landtages den Mitgliedern des Sozialausschusses für einen Selbsterfahrungsaustausch zur Verfügung stehen.

Die Grundlage bilden dabei die gemeinsamen Forderungen der sächsischen Vereine der Menschen mit Seheinschränkungen zur Landtagswahl 2024. Die Abgeordneten haben die Möglichkeit, einmal durch eigenes Erleben die Herausforderungen kennenzulernen, die etwa 20 Prozent der Menschen im Freistaat täglich bewältigen müssen. Dabei stehen Ihnen die vielfältigen Angebote des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen e. V. mit spezieller Technik, Mobilitätstrainerinnen für einen Blindlauf und erfahrene Verbandsmitglieder zum gegenseitigen Austausch zur Verfügung. In der Zeit von 13.00 bis 14.30 Uhr haben auch weitere Landtagsmitglieder die Gelegenheit, sich zu informieren und ins Gespräch zu kommen.

Ziel ist die Sensibilisierung der Landtagsabgeordneten auf die Bedarfe von sehbehinderten, blinden und taubblinden Menschen.

Wir möchten explizit darauf hinweisen, dass dieser Termin öffentlich und für Medienvertreter zugänglich ist. Wir laden Sie ein, diesen Selbsterfahrungsaustausch zu begleiten und bitten um eine kurze Voranmeldung.

Kontakt

Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.
Katrin Freytag-Liebing
Öffentlichkeitsarbeit & Projektleitung
Telefon: 0351 80 90 654
E-Mail: k.freytag-liebing@bsv-sachsen.de

Ausschreibung zur 31sten Landespokalmeisterschaft im Kegeln des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen e. V.

Liebe Sportfreundin, lieber Sportfreund,

hiermit lade ich alle interessierten Keglerinnen und Kegler des BSVS und mit dem DBSV korrespondierenden Mitglieder, die ihren Wohnsitz in Sachsen haben, zu unserem 31sten Pokalkampf ein. Er findet am Sonnabend, dem 16. Dezember 2023 in der Kegelsportanlage des ESV Lok Chemnitz, Christian-Wehner-Str. 4, in 09113 Chemnitz statt. Beginn ist 09:00 Uhr und Wettkampfende wird gegen 15:00 Uhr sein. Spielberechtigt sind alle Mitglieder des BSV Sachsen e. V. und Fördermitglieder, die im Besitz einer Mitgliedskarte sind und diese vor Spielbeginn vorlegen können. Weiterhin sind auch solche Personen spielberechtigt, die Mitglied in korrespondierenden Verbänden/Vereinen wie Proretina und DVBS sind.

Spielmodus

Es werden 4 x 25 Wurf in die Vollen gespielt. Es wird in den Gruppen B1 (blind), B2 (praktisch blind) und B3 (sehbehindert) gestartet, wobei Damen und Herren gesondert gewertet werden. Außerdem wird ein Mannschaftspokal ausgespielt, wobei die Mannschaft aus 4 Spielerinnen oder Spielern besteht und ein Mannschaftsmitglied in der Gruppe B1 und B2 spielen muss. Die übrigen Plätze sind frei zu besetzen. Spielerinnen und Spieler der Gruppe B1 tragen eine anliegende, lichtundurchlässige Brille. Es gilt bei Wettkampfkeglern die sportärztliche Einstufung! Freizeitsportler werden vor Ort durch Befragung eingestuft!

Hinweis

Spielerinnen und Spieler der Gruppe B2 müssen aus dem Stand kegeln bzw. dürfen nach Abspiel der Kugel einen Ausfallschritt machen. Spielerinnen und Spieler der Gruppe B3 spielen ohne Einschränkung.

Mannschaftswertung

Es gibt für die einzelnen Gruppen keine Boni mehr. Ab dem 65sten Lebensjahr erhält der Spieler 20 Punkte auf sein Ergebnis. Es dürfen Spielgemeinschaften gebildet werden, die im Falle eines Sieges auch den BSVS beim Bundespokalkampf in dieser Besetzung vertreten sollten. Diese Spielgemeinschaften müssen vor Wettkampfbeginn feststehen!

Beispiel: Dresden/Chemnitz startet:

Im Falle eines Sieges darf auch nur so zum Bundespokal angetreten werden. Ersatzspieler müssen vorher benannt werden und in der Lage sein, ausfallende Schadensklassen abzudecken.

Die Pokale werden in den Schadensklassen B1, B2, B3 sowie in der Mannschaft ausgespielt. Die Sieger in den einzelnen Klassen qualifizieren sich für die Bundespokalmeisterschaft 2024 in Magdeburg. Zur Deckung der entstehenden Unkosten wird ein Startgeld von 6,00 € pro Teilnehmer erhoben. Der Veranstalter übernimmt keine Haftung für Gegenstände der Sportler und Sportlerinnen

Die Teilnahmemeldung sollte mich bis zum 03.12.2023 wie folgt erreichen:

Die Anmeldung sollte folgende Infos enthalten:

  • Name, Vorname,
  • Kreisorganisation,
  • Schadensklasse,

In der Hoffnung, dass sich wieder eine große Zahl von Sportfreundinnen und Sportfreunden an diesem Wettkampf beteiligen, geht es doch nicht um Höchstleistungen, sondern um den Spaß, verbleibe ich mit dem Gruß der Kegler:

Gut Holz

Wolfgang Freudenberg
Landeskegelwart

Hilfsmittelausstellung – Vergößernde Sehhilfen

Handzettel mit dem Informationen zur Hilfsmittelausstellung für vergrößernde Sehhilfen.
Foto: BSVS/KO Zwickau
Bürgersaal im Rathaus
Hauptmarkt 1
Zwickau, 08056

Vorträge ab 10:00 Uhr

  • 10:00 Uhr Eröffnung
  • 10:30 Uhr „Help Tech – Elektronische Hilfsmittel
    für sehbeeinträchtige Menschen“
    Firma Help-Tech GmbH
  • 11:15 Uhr „Den ganzen Tag spazieren gehen und ohne Ende Kaffee…“
    Fr. Ulrike Schade/ Mobilitätstrainerin
  • 12:00 Uhr „Optische Vergrößerung bis zu Smartphone-Nutzung“
    Dipl.-Ing. Danny Köhler / PRO-SEHEN
  • 12:30 Uhr „MindTags bringt Gegenstände,
    Gebäude, Haltestellen und Züge zum Sprechen“
    MindTags
  • 13:15 Uhr Anna Selina – Schlagersängerin
  • 14:00 Uhr „Medizinisches Update“
    Oberarzt Dr. Med. U. Hupfer
    HBK-ZWICKAU
  • 15:15 Uhr Anna Selina – Schlagersängerin

Informieren Sie sich außerdem in der Ausstellung über:

  • Anlaufstellen, die Unterstützung bieten
  • zahlreiche Möglichkeiten der Versorgung sowie neueste Produkte
  • Welche digitalen Möglichkeiten können helfen?
 

Bericht: Online-Veranstaltung „Hör zu – Das Studio des dzb lesen stellt sich vor“

Am 31.08.23 führte das dzb lesen eine Online-Veranstaltung mit dem Thema „Hör zu – Das Studio des dzb lesen stellt sich vor“ durch, über die ich hier kurz berichten möchte:

Die Veranstaltung war im Vorfeld u.a. per Mail und auch auf der Webseite des dzb lesen angekündigt worden [1]. Sie wurde als Zoom-Meeting durchgeführt. Eine Teilnahme konnte über die Zoom-App, einen Webbrowser oder auch per Telefoneinwahl erfolgen.

Soweit ich es richtig mitbekommen habe, fanden sich pünktlich um 17:00 Uhr über 60(!) Interessierte aus ganz Deutschland im virtuellen Besprechungsraum ein.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Prof. Dr. Thomas Kahlisch, den Direktor des dzb lesen, übernahm dann Frau Jana Lorenz die Gesprächsleitung.

Als Gäste hatten sich einige bekannte Sprecherinnen und Sprecher von Hörbüchern aus der dzb-Bibliothek vor Ort in der dzb lesen eingefunden:

Simone Cohn-Vossen, Anke Stoppa, Volker Behr, Peter Komarowski, Günter Schoßböck und Florian Eib. Als Fachmann für die Technik und die Aufnahmen im Studio war Herr Khrystian Furmanek, der Toningenieur im dzb lesen, dabei. Frau Kristin Förster war v.a. für Technik der Veranstaltung und für die Kommunikation mit den Zuhörerinnen und Zuhörern verantwortlich. (Natürlich gab es zusätzlich noch viele helfende Hände im Hintergrund, die ich hier leider nicht namentlich erwähnen kann.)

Es entwickelte sich ein (aus meiner Sicht) äußerst angenehmes, kurzweiliges, interessantes und sachkundiges Gespräch mit vielen spannenden Schilderungen und auch vielen humorvollen Anekdoten aus der Praxis. Man erfuhr etwas über die Abläufe beim Einlesen, die Vor- und Nachbereitungen, die Auswahl der Bücher, über die Pflege der Stimmen, über technische Hintergründe und Besonderheiten im Studio u.v.a.m.

Ich war und bin besonders beeindruckt davon, mit wieviel Einfühlungsvermögen, Kompetenz und Interesse, aber vor allem auch Empathie und Verständnis für die verschiedenen Bedürfnisse ihres Zielpublikums die Sprecherinnen und Sprecher, sowie der Toningenieur bei ihrer Arbeit beim Einlesen der Hörbücher vorgehen! Und, natürlich, wieviel Herzblut, Aufwand, Engagement sowie auch technisches Knowhow letztlich in den Aufnahmen steckt.

Diese Veranstaltung hat mir dies alles wunderbar vermittelt. Ebenso gab es die Möglichkeit, Fragen zu stellen, Feedback zu geben und Rücksprache zu halten – per Chat oder mündlich. Eine sehr schöne Möglichkeit, wie ich finde!

Eine Aufzeichnung all dessen soll es dann ebenfalls bald geben. Sie wird ab etwa Mitte September auf dem Youtube-Kanal des dzb lesen zu finden sein [2]. Für alle, die sich gern mal einen Überblick verschaffen wollen, dürfte dies eine gute Möglichkeit sein.

Wichtig ist mir noch der folgende Hinweis: Alle Beteiligten waren und sind sehr an Rückmeldungen und Feedback von uns Hörerinnen und Hörern interessiert! Also Lob und Kritik sowie Vorschläge für eventuell lesenswerte Bücher sind ausdrücklich willkommen! Damit können wir alle helfen, diese tollen Angebote weiter zu verbessern.

Und: Wenn mir zukünftig mal wieder jemand auf einem Fahrrad begegnet – murmelnd, schmatzend oder genüsslich ein möglicherweise gar nicht vorhandenes Brot kauend – dann werde ich nicht mehr verwirrt oder verständnislos den Kopf schütteln. Schließlich könnte es sich dabei ja um die Aufwärmübungen vor dem Einlesen eines Hörbuchs an der dzb lesen handeln…

Abschließend also von mir ein riesengroßes Lob und ein herzliches Dankeschön an das dzb lesen sowie an alle Beteiligten für ihre tolle Arbeit und für diese wirklich gelungene Veranstaltung!

[1] https://www.dzblesen.de/ueber-uns/news-publikationen/aktuelles-und-termine/termin/hoer-zu-das-studio-des-dzb-lesen-stellt-sich-vor

[2] https://www.youtube.com/@dzblesen8527

(geschrieben, Heiko Degenhardt)

 

MDR-Strategie „Barrierefreie Angebote“

Spitzentreffen, 7.September 2023, 10:30 -13:30 Uhr, Georg Schmolz, Redaktionsleiter Barrierefreiheit

MDR-Spitzentreffen mit Behindertenverbänden
am 07.09. 2023 im MDR Leipzig
Prof. Dr. Thomas Kahlisch (Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen), Karola Wille (MDR-Intendantin) und Georg Schmolz (Erster Redakteur, Redaktion Barrierefreiheit im MDR) v.l.
Foto: MDR/Danilea Höhn

Ich begrüße Sie auch in diesem Jahr sehr herzlich und freue mich auf den gemeinsamen Austausch.

In den vergangenen Jahren haben wir sie über die Zunahme barrierefreier Zugänge im MDR FERNSEHEN informiert. Jedes Jahr gab es ein Plus an Untertitelung, ein Mehr an Gebärdensprache und auch eine wachsende Audiodeskription. Was der MDR alles barrierefrei anbietet, darüber wollen wir die Menschen noch besser informieren. Zu Vielfalt und Umfang der Angebote gibt es neu vier Videos, die über die barrierefreien Programmzugänge z.B. im MDR FERNSEHEN informieren.

Über einen QR-Code gelangen Sie zu den vier Videos zu Untertitelung, Gebärdensprache, Audiodeskription und Leichte Sprache:

Über einen QR-Code gelangen Sie zu den vier Videos zu Untertitelung, Gebärdensprache, Audiodeskription und Leichte Sprache.

Alle vier sind untertitelt und mit Gebärdensprache übersetzt. Den Code können Sie gerne auch veröffentlichen.

Lineares Fernsehen und non-lineare Mediathek

 Die Intendantin hat es bereits erwähnt. Im Mittelpunkt steht heute nicht so sehr die Barrierefreiheit des MDR FERNSEHEN. Sondern ob und in welchem Umfang die digitalen Angebote z.B. im Internet für Sie zugänglich sind.

Warum ist das wichtig? Viele Menschen schauen nicht mehr klassisch Fernsehen, sondern sind im Netz, in den sozialen Medien unterwegs und nutzen unsere Angebote lieber non-linear. Das gilt für den Livestream des MDR Fernsehen aber ganz besonders für die Videos in der Mediathek. Das Angebot in der Mediathek ist vielfältiger und deutlich umfangreicher. Denn die digitale Welt kennt keine 24 Stundenschema, keine festen Sendezeiten, keine vorgegebene Sendelänge.

Die Frage ist: Gelingt es dem MDR die digitale Barrierefreiheit auf ein vergleichbares Niveau zu bringen, wie sie im MDR Fernsehen vorhanden ist?

Barrierefreie lineare Angebote im MDR FERENSEHEN

Wenn diese Angebote die Richtschnur sind, wo stehen wir also in der analogen Barrierefreiheit?

  • 95% des MDR Fernsehen stehen für Sie mit Untertitelung zur Verfügung – vom Programmtrailer bis zur mehrstündigen Unterhaltungsshow. Keine Landesrundfunkanstalt bietet mehr.
  • Kein Sender hat außerdem so viel Gebärdensprache im Angebot. Jährlich bieten wir etwa 38.000 Sendeminuten (= 634h) für gehörlose Menschen mit Deutscher Gebärdensprache. Darunter z.B. auch alle Tatorte und Polizeirufe 110 im ERSTEN. Es ist die erste regelmäßige fiktionale Sendung im deutschen Fernsehen mit DGS.
  • Täglich bietet das MDR Programm durchschnittlich etwa 5 Stunden mit Audiodeskription. Übrigens sind es am Abend sogar über 35% mit Hörbeschreibung.

Das ist insgesamt ein Angebot, das sich sehen lassen kann. Hinzukommt, dass wir neben dem Ausbau dieser Angebote zugleich deren Qualität regelmäßig prüfen. An dieser Stelle ein „Danke“ an Sie. Denn diese Qualitätskontrolle geschieht mit Ihrer Hilfe. Allein sieben Treffen, Workshops und Seminare haben wir im letzten Herbst mit den verschiedenen Verbänden veranstaltet und verbessern auch damit die barrierefreien Angebote.

Barrierefreie non-lineare Angebote in der Mediathek

Wo steht der MDR nun in der „Digitalen Barrierefreiheit“? Sie erinnern sich vielleicht, vor einem Jahr hatten wir Ihnen die Strategie vorgestellt. Ist sie bisher erfolgreich?

Diese Herausforderung scheint ganz einfach zu sein. Denn sämtliche barrierefreien Programmzugänge aus der linearen Verbreitung, also aus dem Fernsehen (UT, DGS, AD) werden, wo es rechtlich möglich ist, auch in der digitalen Verbreitung angeboten. Das Programmangebot im Fernsehen beruht auf 24 Stunden Sendezeit täglich. Die Zahl der Videos im Internet hingegen ist nicht begrenzt. Allein von 2021 auf 2022 haben die Videos auf der MDR-Webseite um ca. 300% zugenommen und das web-exklusive Angebot wächst weiter. Und damit auch das Volumen, das barrierefrei ausgestattet werden muss.

Was heißt das praktisch für z.B. die Mediathek, die der MDR in seiner Barrierefreiheitsstrategie besonders in den Fokus gestellt hat: 2021 zählte das MDR-Angebot in der ARD-Mediathek ca. 300.000 Sendeminuten, von denen 81% untertitelt waren. Ein Jahr darauf, 2022, waren es über ca. 750.000 Sendeminuten. Trotz des deutlich gewachsenen Volumens konnten wir die Untertitelungsquote auf 86% steigern. Und aktuell?

  • Wenn wir die bisherige Entwicklung in diesem Jahr hochrechnen, müssen wir von ca. 1,2 Millionen Sendeminuten ausgehen, die bis zum Jahresende in der Mediathek angeboten werden. Man würde erwarten, dass die digitale UT-Quote einbricht oder zumindest stagniert. Das ist nicht der Fall. Unsere Arbeitsabläufe haben wir so optimiert, dass wir für dieses Jahr von 88% UT in der Mediathek ausgehen.
  • Angebote mit Gebärdensprache werden vom MDR non-linear verbreitet. Diese Entscheidung war vor einigen Jahren sehr vorausschauend getroffen worden und sie bedeutet, dass Sie z.B. den Tatort am Sonntag im ERSTEN mit DGS entweder im Smart-TV (HbbTV) zuschalten oder den Livestream MDR+ im Internet verfolgen können. Es vereint – im gewissen Sinn – das Beste aus beiden Welten. Deshalb muss der MDR die digitale Barrierefreiheit für dieses Angebot nicht neu entwickeln.

Es gibt aber Änderungen. Die Sendung MDR um 11 am Vormittag wurde eingestellt. Seit Montag, dem 4.9.2023 informiert die Sendung „MDR um 2“ über alles Wichtige aus den Regionen Mitteldeutschlands. Sie wird deshalb auch in DGS übersetzt. Der frühe Nachmittag bietet die Chance auf noch mehr Informationen. Wir haben über diese Änderung in unseren regelmäßigen Newsletter informiert.

An dieser Stelle werbe ich gerne für unseren Newsletter. Er stellt Ihnen jede Woche die barrierefreien Höhepunkte des MDR Programms vor. Den Newsletter der MDR-Barrierefreiheit können sie abonnieren unter: https://www.mdr.de/barrierefreiheit/newsletter/index.html 

  • Für blinde und sehbehinderte Nutzer und Nutzerinnen steigern wir die Hörfilmbeschreibung web-exklusiver Formate. Insgesamt 272 Hörfilme produzierte der MDR im letzten Jahr. Darunter zusätzlich etwa 20 web-exklusive Hörfilmfassungen mit etwa 1.000 Sendeminuten. Darunter sind fiktionale Formate ebenso wie Dokumentarisches. Letzteres ist übrigens ein Schwerpunkt der Audiodeskription im MDR. Knapp die Hälfte aller Hörfilme sind Dokus und Reportagen.

Leichte Sprache

Das sind die klassischen barrierefreien Programmzugänge. Dazu kommen weiter Angebote, damit der MDR sein vielfältiges Angebot allen Menschen zugänglich machen kann. Deshalb gibt es z.B. Nachrichten in Leichter Sprache für Menschen mit Lernschwierigkeiten oder auch funktionalen Analphabeten. Bei manchen Themen sind die Nachrichten allein aber nicht ausreichend für das Verständnis. Zum Beispiel Corona oder der Ukraine-Krieg u.v.m. Deshalb ergänzen wir diese Nachrichten seit dem Frühjahr mit Informationen in Leichter Sprache. Sie sollen Hintergründe und Zusammenhänge erläutern.

ir wollen in diesem Bereich aber noch mehr erreichen. Wir treffen uns regelmäßig auf der Arbeitsebene mit Ihnen und haben solche praktischen Begegnungen auch mit Menschen mit Lernschwierigkeiten. Deshalb haben wir heute zum Beispiel einen Vertreter dieser Gruppe behinderter Menschen als Gast zum Spitzentreffen eingeladen. Als Gesprächspartner in Fragen der Leichten Sprache hat er uns schon oft mit seinem Rat praktisch unterstützt. Deshalb ist es er heute bei uns. Außerdem haben wir im MDR einen zweiten Vertreter der Menschen mit Lernschwierigkeiten, der in der Redaktion Barrierefreiheit derzeit hospitiert. Beides ist eine Premiere für uns und es ist eine sehr spannende Zeit, in der wir mit Sicherheit viel lernen werden.

Hörfunk – Texte zum Nachlesen

Etwas Neues hat sich der MDR auch für hörgeschädigte Menschen einfallen lassen: Wir bieten ausgewählte Angebote der Audiothek in Textform zur Nachlese an. Als Auftakt stehen insgesamt vier Podcasts und einige Reportagen verschriftlicht zur Verfügung (Beispiele: KEMFERTS KLIMA, WAHLKREIS OST, KEKULÉS GESUNDHEITS- sowie CORONAKOMPASS).

Sie sehen, der MDR löst sein Versprechen ein. Er macht ihnen mehr und mehr barrierefreie Angebote. Das gilt für Programmzugänge und -inhalte ebenso wie außerhalb, off screen, wie man sagt.

Inklusion in und außerhalb des MDR-Programms

Ein Beispiel ist das Fanfest von „In aller Freundschaft“ am 28.Oktober. Es wird ein inklusives Fest sein: Die Führungen durch das Set gegenüber in der MediaCity werden z.B. inklusiv sein. Für hör- bzw. sehbehinderte Gäste wird es Gebärdensprachübersetzungen und Hörbeschreibungen geben. So können Sinnesbehinderte und Nichtbehinderte gemeinsam an den Führungen teilnehmen. Auch das Festprogramm hier auf dem Gelände wird entsprechend unterstützt. Eine schöne Herausforderung, an der wir derzeit intensiv arbeiten.

Im Programm wächst die Zahl der Themen, die sich mit Fragen, Menschen und Aufgaben rund um Behinderungen beschäftigen, z.B. Kultur- und Reisetippes für behinderte Menschen wie in hinREISEND. Ganz besonders gilt das für „Selbstbestimmt“.  Die Sendung von behinderten Menschen für alle Interessierten wurde überarbeitet und präsentiert sich seit diesem Jahr im neuen Gewand. Drei sogenannte Hosts, im weitesten Sinne so etwas wie Moderatoren, beleuchten ein Thema von mehreren Seiten. Das Besondere: die drei Hosts Mathias Mester, Tan Caglar und Gina Rühl sind selbst behindert. Sie treffen interessante Gesprächspartner und –innen, manche ebenfalls behindert, manche nicht, und diskutieren spannende Fragen, wie z.B.: Wie geht guter Sex? Was reizt uns an Extremen? Brauchen wir Helden? Die Sendung steht mit UT, Gebärdensprache und Audiodeskription sowohl in der Mediathek wie im MDR Fernsehen zur Verfügung. 

Ein anderes wichtiges Thema sind Kinderprogramme und Barrierefreiheit. Der MDR verantwortet federführend für die ARD und das ZDF auch den Kinderkanal (KiKA).

Auch KiKA pflegt einen praktischen Austausch auf der Arbeitsebene. Dabei ist z.B. die Anregung entstanden, auch die Programmangebote für Vorschulkinder barrierefrei zu gestalten. Das richtet sich weniger an die KiKA-Zielgruppe (Kinder von 3 bis 5 Jahren), vielmehr an hörgeschädigte Erziehungsberechtigte bzw. Begleitpersonen. Beispiel ist das KiKA-Format „ENE MENE BU“, das seit neuestem untertitelt wird.

  • Im KiKA wächst die Untertitelquote 2022 und 2023: – Stand 31.12.2022: 71,4 Prozent – Stand 30.06.2023: 73,9 Prozent.
  • Das gilt auf niedrigerem Niveau auch für Audiodeskription. 2022 und 2023: – Stand 31.12.2022: 5,8 Prozent – Stand 30.06.2023: 8,2 Prozent.
  • Gebärdensprache Das KiKA-Eigenformat „Triff…“ wird mit DGS ausgestattet. Die 90-minütige Live-Show „KiKA Award“ in Erfurt live wird gebärdet und per Livestream bereitgestellt.

Die Partnersender der ARD und das ZDF statten ihre Zulieferungen an KiKA zunehmend ebenfalls barrierefrei aus, wie, z.B. Sesamstrasse, Sendung mit der Maus, logo, Wissenmacht Ah usw.

Die barrierefreien Fassungen stehen ebenfalls, wo es die Rechtelage erlaubt, auf kika.de und in der KiiKA-Player-App nonlinear zur Verfügung.

Besondere Projekte – Am 24.09.23 werden anlässlich des Internationalen Tages der Gehörlosen ganztägig vielfältige Programme im linearen KiKA-TV-Angebot in Gebärdensprache ausgestrahlt. Und es ist geplant Live-Show „Junior Eurovision Song Contest 2023“ am 26.11.23 mit Live-DGS und -AD zu übertragen.

„Ich kann das barrierefreie Programm nicht empfangen!“

Das soweit der Überblick über die barrierefreien Angebote des MDR. Wir wollen Sie aber auch über Schwierigkeiten informieren, auf die wir auf einem ganz anderen Feld stoßen: Die zunehmende Vielfalt der Verbreitungswege wie auch die zunehmende Komplexität der notwendigen Technologien erschwert gelegentlich, dass Sie unsere Angebote erfolgreich nutzen können

Ein Beispiel: Der MDR hat eine neue Sendeabwicklung eingerichtet. Das ist die Stelle, die im Fernsehen die Sendungen steuert. Mit der Aktivsetzung kam es seit März d.J. zu vielen Ausfällen der Untertitel. Die neue Software „spielte“ u.a. nicht mit anderen Programmierungen. Eine Arbeitsgruppe aus allen beteiligten Bereichen konnte schließlich die Probleme lokalisieren, der Softwareentwickler musste noch mal sozusagen ins Labor. Nun scheint das Problem behoben zu sein.

Oft kommt es zu Fehlern, die extern begründet sind: Im letzten Jahr war die Gebärdensprache zwar im Livestream im Netz, nicht aber im HbbTV zugänglich. Nach zehn Tagen konnten wir die Ursache finden: In der ARD Mediathek in Mainz war eine Software ausgetauscht worden, die offensichtlich HbbTV beeinflusst hat.

Ein anderes, ganz besonderes Beispiel: Kabelnetzbetreiber erhalten vom MDR das vollständige Sendesignal, also einschließlich der Untertitel. Bei einem Betreiber ist das Signal nur unvollständig weitergeschickt worden. Mit dem Ergebnis, dass die UT beim Endnutzer verschwunden war. Dank der Kollegen unserer Technikhotline (Kontakt: Technik@mdr.de bzw. 0341 300 9595) konnte das Problem lokalisiert und behoben werden. Barrierefreiheit ist keine Einzelleistung, sondern die Leistung vieler Beteiligter.

Wir alle hier im MDR sind in allen Fragen – auch bei Empfangsproblemen – bemüht, Abhilfe zu schaffen. Ich bitte aber um ihr Verständnis, dass das manchmal gar nicht so einfach ist. Wenn wir z.B. entweder davon nicht wissen oder externe Fehlerquellen und Ansprechpartner gefunden werden müssen.

Das Positive daran ist, wir finden in der Regel die Fehlerquellen. Und zwar dann, wenn Sie uns sagen, da und da gibt es ein Problem. Wenn Sie uns informieren, sei es über die Technik-Hotline, den Zuschauerservice oder ganz einfach uns: Die Barrierefreiheit (Barrierefreiheit@mdr.de ).

Wir sind für Sie da!

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

(geschrieben Georg Schmolz, Redaktionsleiter Barrierefreiheit, MDR)