22. Deutscher Hörfilmpreis 2024: Inklusion und Anerkennung in der Filmwelt

Schriftzug Deutscher Hörfilmpreis (lila) 2024 (rot) Rechts daneben ist ein grafisches Ohr mit dem Farbverlauf rot zu lila von oben nach unten abgebildet.
Foto: BSVS/Freytag-Liebing

Bei der festlichen Gala am 19. März 2024 in Berlin wurden herausragende Hörfilm-Produktionen ausgezeichnet und gefeiert. Moderatorin der Preisverleihung war Nadine Heidenreich. Die ADeles wurden in den Kategorien Spielfilm Kino, Spielfilm TV/Mediatheken/Streaming, Serie, Dokumentation, Kinder- und Jugendfilm und Filmerbe vergeben.

Hörfilme ermöglichen es blinden und sehbehinderten Menschen, Filme als Ganzes wahrzunehmen und zu genießen. Diese Filme sind mit einer Audiodeskription (AD) versehen, die in knappen Worten zentrale Elemente der Handlung sowie Gestik, Mimik und Dekor beschreibt. Diese Bildbeschreibungen werden in den Dialogpausen eingesprochen.

Ein Höhepunkt des Abends war zweifellos die musikalische Untermalung des Programms durch die talentierte Band CRUCCHI GANG. Ihre mitreißenden Klänge verliehen der Veranstaltung eine besondere Atmosphäre und unterstrichen die Bedeutung von Kultur und Kunst in der Filmbranche. Die Band trug dazu bei, dass die Gala nicht nur eine Preisverleihung, sondern auch ein Erlebnis für die Sinne wurde.

Eine weitere wichtige Facette des Abends war die Live-Audiodeskription, die von Anke Nicolai übernommen wurde. Mit ihrer einfühlsamen Stimme sorgte sie dafür, dass auch blinde und sehbehinderte Menschen das Geschehen auf der Bühne vollständig erfassen konnten. Ihre Präsenz betonte die Bedeutung von Barrierefreiheit und Inklusion.

Die Verleihung der ADeles würdigte die herausragenden Leistungen von Hörfilmschaffenden in verschiedenen Kategorien. Von Spielfilmen bis hin zu Dokumentationen wurden Filme ausgezeichnet, die durch ihre Qualität und ihre innovative Herangehensweise beeindruckten. Die Preisträger und Preisträgerinnen wurden für ihre kreative Vision und ihr Engagement für die Förderung der Hörfilmkultur geehrt.

Alle Preisträger und Laudatoren sowie die Moderatorinnen stehen auf Hörfilmpreisbühne.
Foto: BSVS/Freytag-Liebing

Nach der feierlichen Preisverleihung bot die After-Show-Party den Gästen die Gelegenheit, sich zu treffen und auszutauschen. In dieser entspannten Atmosphäre wurden Gespräche über Filme, Kunst und die Bedeutung von Barrierefreiheit angeregt. Es war eine Gelegenheit, die Magie des Kinos gemeinsam zu feiern und neue Kontakte zu knüpfen.

Insgesamt war der 22. Deutsche Hörfilmpreis 2024 nicht nur eine Feier der Filmkunst, sondern auch ein Zeichen für die Werte von Vielfalt, Inklusion und Barrierefreiheit. Die musikalische Begleitung von CRUCCHI GANG, die professionelle Audiodeskription von Anke Nicolai und die Vielfalt der ADele-Preisträger und Preisträgerinnen machten den Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis, das die Kraft des gemeinsamen Filmerlebnisses in den Mittelpunkt stellte.

 

Behindertenpolitik der AfD

Liebe Mitglieder, Unterstützer und Freunde,

Ringelnatz hat’s auf den Punkt gebracht. Noch nie waren der gesellschaftliche Zusammenhalt und die politische Situation so unklar und von Verunsicherung geprägt, wie in diesem Jahr.

Deshalb ist es nun an der Zeit, in breiter Front auf die Parteien zuzugehen, die sich um die Sitze im Landtag für die nächsten 4 Jahre zur Wahl stellen.

Als gemeinnützig tätiger Verein sind wir zur politischen Neutralität verpflichtet; das ist ein hohes Gut, welches auch in unserer Satzung festgeschrieben ist. Wenn es aber gegen die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt geht, sollten wir Flagge zeigen. Im Anhang findet Ihr dazu ein Dokument mit dem Titel: Die Behindertenpolitik der AfD beruht auf Ausgrenzung, Diskriminierung und Instrumentalisierung – eingebettet in rechtsextreme Weltanschauung. Eine Analyse. – Eine Analyse von Jan Riebe für Eure Argumentation und weitere Verwendung.

Andreas Schneider
Landesvorsitzender
Blinden-und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.

Informationsaustausch der KO Gera mit Vorstandsmitgliedern der KO Vogtland und der KO Zwickau

Am Dienstag, den 23.01.2024 um 10:00 Uhr, trafen sich im Büro der KO Gera am Markt 5/6 Mitglieder der Vorstände der KO Vogtland und der KO Zwickau mit dem Vorstand der KO Gera zu einem Erfahrungsaustausch.

Die Teilnehmer des Informationsaustauschs sitzen um einen Tisch herum, auf dem Geschirr, Getränke und Gebäck stehen.
Foto: Kathrin Rietschel

Der 1. Einladung der Gastgeber, vertreten durch Matthias Schiedek, Astrid Malpricht und Volker Bohnhardt, waren 5 Gäste gefolgt: Lutz Beuthan und Petra Voigt von der KO Zwickau sowie Daniel Martin, Beate Schilbach und Katja Oltersdorf von der KO Vogtland.

Bei dem ersten, knapp 3-stündigen Treffen wurde über Themen wie Mitgliederbetreuung, Veranstaltungen, die Gründung von Sportgruppen oder die Akquirierung von Spenden- und Fördergeldern gesprochen.

Auch das Thema Zusammenarbeit mit Augenärzten und Augenoptikern in den Regionen wurde aufgegriffen, ebenso die Problematik der augenärztlichen Versorgung.

Bei der kurzweiligen Gesprächsrunde konnten für alle Beteiligten viele neue Aspekte und Vorschläge für die Vereinsarbeit mitgenommen werden.

Zum Abschluss des Treffens bedankte sich der Vorstand der KO Gera bei allen Anwesenden für ihren Besuch. Es wurde vereinbart, dass in diesem Jahr ein weiteres Treffen in Zwickau stattfinden wird.

(geschrieben von Matthias Schiedek)

Louis Braille Festival vom 3. bis 5. Mai 2024 in Stuttgart – Jetzt ins Programm schauen und anmelden!

Das große Fest der blinden, sehbehinderten und sehenden Menschen wird mit einer bunten Vielfalt an Veranstaltungen aufwarten – vom Mitsingabend über unterschiedlichste Workshops, Konzerte und zahlreiche Mitmachaktivitäten bis zu Beliebtem und Bewährtem wie dem Hörfilmkino und dem Markt der Begegnungen. Alle Infos und Anmeldung jetzt unter www.dbsv-festival.de!

Eine Welt voller Möglichkeiten: Erfahrungsaustausch zur Teilhabe für Blinde und Sehbehinderte

Normal sehende Menschen können sich oft nicht vorstellen, dass Blinde und hochgradig Sehbehinderte mit digitalen Hilfsmitteln gut durchs Leben kommen. Erstaunt und manchmal auch misstrauisch beobachten sie, wie vermeintlich hilflose Personen mit Smartphone-Apps mobil sind, Online-Banking und Medien nutzen, kommunizieren oder online Bestellungen aufgeben. Lange waren diese Anwendungen nicht selbstverständlich, aber durch Digitalisierung und die damit einhergehenden Entwicklungen von Apps, Assistenzsystemen und KI haben Betroffene zunehmend größere Chancen auf ein aktives, selbstbestimmtes und erfülltes Leben.

Trotz aller Fortschritte sind wir noch weit entfernt von vollkommener Inklusion und Teilhabe. Deshalb nutzen die Mitglieder des BSVS jede Gelegenheit, in der Öffentlichkeit auf ihre Probleme aufmerksam zu machen und Verbesserungen anzuregen. Das ist nicht immer einfach, aber manchmal ergeben sich Kontakte zu Menschen, die von sich aus mehr darüber erfahren möchten, um Barrierefreiheit aktiv mitzugestalten.

Martin Siebenstädt ist so ein Mensch. Er ist freiberuflicher Programmierer und will die Bedürfnisse Blinder und hochgradig Sehbehinderter berücksichtigen, wenn er Skills für Assistenzsysteme wie z.B. Alexa, Anwendungen für Webshops und andere Internetauftritte oder Spiele entwickelt. Am 11. November 2023 hatte er Gelegenheit, sich dazu mit Mitgliedern der Kreisorganisation Vogtland auszutauschen.

Von links nach rechts auf dem Bild zu sehen: Mike Jakob mit seinem Assistenzhund Ben, einem Golden Retriever, auf dem Schoß. Daneben Jana Färber stehend mit dem Kamera-Auslöser in der Hand. Dann Martin Siebenstädt, Beate Schilbach, Katja Oltersdorf und Daniel Martin. Andreas Müller ist nicht mit auf dem Foto. Die Teilnehmer sitzen um einen Tisch herum, auf dem Getränke, Snacks und einige Büro-Utensilien stehen. Links in der Ecke des Raums steht eine hohe Grünpflanze.  Links daneben ist ein Teil eines grauen Schranks zu sehen, auf dem Infomaterial angeordnet ist. An den Wänden hängen Bilder und Plakate. Die Tür zum Flur ist offen.
Foto: BSVS/KO Vogtland/Färber

Sieben Menschen und ein Assistenzhund hatten sich in der Beratungsstelle von Blickpunkt Auge in Plauen versammelt. Mit dabei waren Beate Schilbach, Katja Oltersdorf, Jana Färber, Daniel Martin, Mike Jakob, Andreas Müller – und natürlich Martin Siebenstädt. Schnell entspann sich eine lockere Diskussion zu unterschiedlichen Fragen: Wie funktioniert die Sprachausgabe bei IOS- und Android-Geräten? Welche visuellen Hilfsmittel gibt es (z.B. Apps oder Brillen) und wie alltagstauglich sind sie? Wie können optisch Beeinträchtigte Verifizierungsabfragen mittels visueller Captchas umgehen? Welche Alternativen bietet das Online-Banking für Menschen, die Schwierigkeiten beim Ausfüllen von Überweisungsformularen haben? Wie erleichtern Assistenzsysteme und Smart Home-Anwendungen das tägliche Leben?

Bei der trockenen Theorie blieb es natürlich nicht. Daniel Martin und Mike Jakob führten mit ihren Handys Praxisbeispiele wie das Erkennen von Gegenständen, Personen oder Türen in einem Raum und den Einsatz der Sprachsteuerung oder einer App zur Bildbeschreibung vor. Katja Oltersdorf informierte über verschiedene Hilfsmittel, stellte Martin Siebenstädt Informationsmaterial zur Verfügung und ließ ihn durch Simulationsbrillen die Auswirkungen krankheits- oder altersbedingten Sehverlusts erleben.

Der Diskussionsstoff hätte für ein abendfüllendes Programm gereicht, aber nach ungefähr drei Stunden entschlossen sich die Teilnehmer zum Aufbruch. Martin Siebenstädt hat einen ersten Eindruck von den Herausforderungen gewonnen, denen sich blinde und sehbehinderte Menschen täglich in der analogen und der digitalen Welt stellen müssen, und wird diese Erfahrungen in seine Arbeit einfließen lassen.

(geschrieben von Jana Färber, Kreisorganisation Vogtland)