Der BSVS e.V. zu Gast in Zehren

Am Sonnabend, dem 25. August, war es soweit:

Die Kreisorganisation Meißen des Blinden und Sehbehindertenverbandes Sachsen e.V. hatte zu ihrem

1.Sommerfest eingeladen.

Der Einladung waren über 30 Mitglieder mit ihren Begleitpersonen gefolgt.

Zu Gast waren wir beim Verein „Hilfe für dich“ im Bürgerhaus Zehren.

Geplant hatten wir, die Zeit zwischen Kaffeetrinken und Abendbrot unter freiem Himmel zu verbringen. Aber nichts da, ausgerechnet an unserem Sommerfesttermin erwartete uns ein Mix aus Nieselregen und Sonnenschein. So nahmen wir notgedrungen in den Räumlichkeiten des Vereins Platz, wo Herr Schelenz mit seinem Team eingedeckt hatte. Nach dem Kaffeetrinken und vielen Gesprächen brachen wir um 16:15 Uhr zu einer Bergtour auf.

Das Ziel war die Michaeliskirche Zehren, die nur ca. 100 m Luftlinie entfernt auf dem Berg steht.

Unsere hochgradig sehbehinderten und blinden Mitglieder staunten nicht schlecht, wie steil der Weg über Treppen bergwärts führt. Jetzt können Sie sich viel besser vorstellen, wie die topographische Lage In Zehren ist. Vor der Kirche erwartete uns Herr Mathias Kunze.

In seinem Vortrag über die Kirche in Zehren hörten wir viel Interessantes aus der Geschichte des Kirchenbaus, den heiligen Michael als Namensgeber und die Einbindung in die Ortslage  Zehren. Auch konnte er aus eigenem Erleben viele Erfahrungen einbringen, da er selbst als Jugendlicher bei der Renovierung mitgeholfen hat.

Herrn Kunze gelang es, Den Aufbau und die Ausstattung sehr plastisch zu beschreiben, so dass wir uns vorstellen konnten, wie die Kirche aussieht.

Auch das Betasten der historischen, in die Wände  eingelassenen Grabplatten fand großen Anklang.

Vielen Dank an Herrn Kunze für seinen interessanten Vortrag.

Als wir  wieder am Bürgerhaus an kamen, lagen schon die ersten Bratwürste auf dem Grill.

Bei einem guten Schluck und interessanten Gesprächen verging die Zeit wie im Flug.

Zum Schluss waren sich alle einig: Trotz des Wetters war es ein wunderschöner, verlängerter Nachmittag, der auf jeden Fall wiederholt werden sollte.

An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Herrn Schelenz vom Verein „Hilfe für dich“ mit seinem Team, der maßgeblich zum Gelingen unseres Sommerfestes beigetragen hat. Wir empfehlen Sie gerne weiter.

 

A.Schneider

KO  Meißen

 

 

Wir reden nicht, wir kommunizieren

Das ist ein Trend, der sich besonders verbreitet, seitdem die Smartphones auf der Bildfläche erschienen sind und seither geliebt oder mit lauten und harten Worten geschmäht werden. Wie dem auch immer sei, für uns blinde oder sehbehinderte Menschen sind sie ein sehr brauchbares, vielfältig einsetzbares Hilfsmittel auf das immer mehr seheingeschränkte Zeitgenossen geradezu schwören. Wer so ein Kästchen erst einmal in der Hand hatte, lässt es selten wieder los.

Aus einer Reihe von Nachrichtenplattformen sticht der WhatsApp Messenger wohltuend heraus. Wie viele WhatsApper blind oder sehbehindert sind, ist dem Autor nicht bekannt. Jedenfalls benutzen momentan mehr als  eine Milliarde Menschen in über 180 Ländern diesen Dienst, um in ihn zu schreiben oder rund um die Welt zu telefonieren. Da gehören auch wir dazu, fallen aber wegen unserer geringen Zahl nicht weiter ins Gewicht. WhatsApp zu verwenden heißt Teilhabe, ist Inklusion im besten Sinne ihrer Bedeutung.

Wir können damit jederzeit und überall sehr gut mit unseren Kollegen, mit Freunden und mit unserer Familie in Verbindung bleiben. Das ist sehr hoch zu bewerten, weil der öffentliche Personenverkehr in Deutschland seit Jahren stark vernachlässigt worden ist und so nach und nach immer unzureichender wurde, weil Busse auf vielen Strecken seltener oder überhaupt nicht mehr Fahren, weil Taxifahrten auf die Dauer eine ziemlich kostspielige Angelegenheit sind und weil Freunde und Familienangehörige nicht immer als Begleiter oder als Autofahrer bereit stehen. Auch beherrschen nicht alle Blinden die Blindenschrift so gut, dass sie mehr oder minder mühelos auch Briefe schreiben können. Nicht Alle Sehbehinderten arbeiten mit einem Computer und können sich somit auch selber Texte in größerer Schrift ausdrucken. Die Aufzählung wäre noch viel weiter fortzusetzen.

Da kommt uns doch so eine herausragende App gerade recht. Herausragend ist sie, weil sie vollständig barrierefrei ist und es keine lästige Umständlichkeit gibt, weil sie leicht zu bedienen ist und weil sie kostenfrei angeboten wird. Sie ist herausragend, weil sie sicher ist, denn WhatsApp verwendet das Ende zu Ende Verschlüsselung. Dadurch werden alle Nachrichten sicher und zuverlässig schriftlich, mündlich sowie als Bilder oder Videos und auch als Ton Dokumente übertragen. Sie sind somit geschützt, so dass sie nur die Gesprächspartner lesen und hören können und sonst niemand. Nicht einmal die Mitarbeiter von WhatsApp, Die Nutzer sind also völlig Privat, wenn sie das möchten.

Die App ist herausragend, weil in ihr sehr unkompliziert Gesprächs- und teilnehmergruppen gebildet werden können. Einige Mitglieder des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen riefen vor noch nicht langer Zeit eine solche Gruppe ins Leben, die langsam aber sicher wächst und zur Zeit 26 Mitglieder hat. Höchstens 256 Teilnehmer könnte sie haben. Aber das ist ja vielleicht doch ein wenig unübersichtlich. Die Regeln sind so, wie in anderen seriösen Gruppen auch. Jeder entscheidet natürlich selber, ob  er sich mit Beiträgen in die gruppe einbringt oder ob er nur mitliest ohne selbst Texte beizutragen. Dümmer wird bei uns und mit uns Niemand! Verbale oder andere Entgleisungen hat es noch nicht gegeben. So etwas würde der Admin auch nicht zulassen.

In immer schwierigerer werdender Zeit brauchen wir ein Forum, um uns über wichtige, uns in unserer Situation betreffende Fragen schnell zu verständigen. Wir brauchen eine solche Gruppe, um gegenseitiges Vertrauen aufzubauen oder wieder zu vertiefen. Das möchte der Autor besonders herausstreichen in immer kälter, unsolidarischer und inhumaner werdenden Zeiten. Wir wollen uns nicht einfach mit diesen Entwicklungen abfinden. Als blinde und sehbehinderte Menschen müssen wir zusammenhalten, brauchen wir gegenseitige Solidarität, müssen wir uns stärken und gemeinsam Klarheiten über die verschiedensten Tatsachen und Fragestellungen verschaffen. Niemand wird uns unsere Probleme lösen, wird für uns eintreten, wenn wir es nicht selber tun!

Deshalb geht es schließlich auch darum, unseren Verband mit neuem Leben zu erfüllen und neu aufzustellen. In unserer Gruppe tauschen wir Informationen über neue Blinden- und Sehbehindertenhilfsmittel aus, wollen Mitgliedern helfen, die sich neu mit dem Problem ihrer Sehbehinderung oder gar ihrer Erblindung auseinandersetzen müssen und verbreiten Materialien unseres Verbandes. Günstig ist dabei, dass auch ziemlich große Dokumente verschickt werden können, ohne dabei an Kapazitätsgrenzen zu stoßen. Wir haben ohne Not schon Unterlagen mit 27 Seiten Länge verschickt. Besonders hilfreich ist es, wenn wir auf Knopfdruck Sprachnachrichten verschicken. Das geht sehr schnell und unkompliziert, hilft sich rasch zu verständigen und nutzt auch denen, die noch nicht so lange blind oder sehbehindert sind und mit der Punktschrift nicht so firm sind. Wer möchte kann auch mit einzelnen Gruppenmitgliedern sprechen, um Rat zu bekommen oder Verständnis für die Lösung seiner eigenen Schwierigkeiten zu erfahren. So etwas braucht aber Geduld und Zeit und braucht auch das persönliche Gespräch abseits von iPhone und elektronischer Nachrichtenübertragung.

Angedacht haben wir auch, Mitglieder aus anderen Bundesländern oder sehende Freunde aufzunehmen und für unsere Belange zu interessieren. Das steht allerdings erst ganz am Anfang.

Eine Bemerkung zum Schluss: Bei der Datenübertragung können allerdings, je nach Anbieter, Kosten anfallen. Nehmen sie daher Kontakt mit ihrem Mobilfunkanbieter auf und informieren sie sich genau.

Gern ist der Autor bereit sich mit Ihnen zu unterhalten und ihnen genauer zu erläutern, was wir in unserer Gruppe so treiben. Nutzen Sie dazu 0162-7923686 oder h.funke@bsv-sachsen.de Kommunizieren und reden wir miteinander und unterstützen uns in schwieriger Zeit!

(Quelle: Hans-Günther Funke, Pressesprecher BSVS)

Bericht Verbandstag DBSV

Liebe Freunde!
Der Verbandstag des DBSV ist nun schon wieder Geschichte. Ich danke Dir, liebe Angela, für deinen kurzen akustischen Bericht, den Du in unserer WhatsApp-Gruppe abgegeben hast und auch Dir, lieber Andreas für deine Anregungen. Der Kurzbericht und das Telefongespräch haben mich dazu veranlasst, zu recherchieren und danach einen Text für unsere Medien zu schreiben. Die Beschlüsse des Kongresses werden uns auch in Sachsen ja noch lange, also auch über unsere kommende Delegiertenkonferenz hinaus beschäftigen, denn sie sind aktuell und richtungsweisend.

Hier geht es zu dem ausführlichen Bericht „Verbandstag DBSV 2018“.

(Quelle: Hans-Günther Funke, Pressesprecher BSVS)