Der Spreewald ist immer eine Reise wert

Unter diesem Motto fuhren 20 Mitglieder bzw. deren Begleitpersonen des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Großenhain am 17.09.2022 nach Lübbenau. Obwohl regnerisches Wetter angekündigt war, hatten wir Glück, denn es blieb überwiegend trocken.

Unser erstes Ziel war die Gurkeneinlegerei „Rabe“. Bei einer eineinhalbstündigen Führung erklärte uns Olga, so wollte sie genannt werden, den Weg der Gurken vom Anbau bis zum Verkauf. Die Führung endete mit einer Verkostung. Und natürlich wurden die verschiedenen Gurkensorten von den Reisenden reichlich eingekauft.

Nach dem Mittagessen in der Gaststätte Nussbaum bestiegen wir einen Spreewaldkahn zu einer dreistündigen Fahrt mit einer Pause auf der Museumsinsel Lehde. Der Kahnfahrer unterhielt uns während der Fahrt mit Anekdoten und erläuterte uns sehr ausführlich die Geschichte der Gebäude, die links und rechts der Spreearme entlang standen. So verging die Zeit wie im Fluge.

Ein Besonderer Dank geht an dieser Stelle an den Busfahrer Torsten, der sehr gut mit Blinden und Sehbehinderten umgehen konnte und die Stewardess Ramona für ihre Hilfestellung und Unterstützung.

Sollten Blinde oder Sehbehinderte im Altkreis Großenhain Fragen oder Probleme haben oder Kontakt zu Betroffenen suchen, können sie sich sehr gern an Frank Herrmann unter 0176-30454301 oder bsvs.grossenhain@gmail.com wenden.

Vorsorge auch für Menschen mit einer Sehbehinderung besonders wichtig

Zu ihrer traditionellen Herbstveranstaltung trafen sich am 03.09.2022 die Mitglieder des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Großenhain in der Begegnungsstätte der Stadtverwaltung.

Eingeladen war der Notar Bertram Henn. Er referierte darüber, was blinde und sehbehinderte Menschen bei der Erstellung eines Testamentes zu beachten haben. Außerdem informierte er über die sehr wichtigen Themen Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung. Von Angebot Fragen zu stellen wurde rege Gebrauch gemacht. Als Fazit haben alle für sich persönlich mitgenommen, dass dieses nicht angenehme Thema auch für Menschen mit einer Behinderung wichtig ist und sofern noch nicht geschehen, sofort angegangen werden sollte.

Ein herzlicher Dank geht an dieser Stelle an Herrn Henn für den sehr informativen Vortrag und die Mitarbeiter der Begegnungsstätte für die Bewirtung

Blinde und Sehbehinderte können sich sehr gern mit ihren Fragen und Problemen an Frank Herrmann unter 0176-30454301 oder bsvs.grossenhain@gmail.com wenden.

Projekt Sehbehindertensonntag

Die Regionalgruppe Aue/Schwarzenberg hat gleich vier Gottesdienste geplant. Thema des Gottesdienstes: Sehe ich Grenzen oder Möglichkeiten? Unser Mitglied Sylvia Wagner predigte dazu über Mose am Dornbusch, der nur seine Grenzen sieht. Gott aber sieht die Möglichkeiten.

Am 12. Juni 2022 fand in Affalter ein Gottesdienst statt, der mit dem Gesprächskreis in Lößnitz vorbereitet wurde. Die Mitglieder brachten sich mit Anspielen und bei der Organisation großartig ein. Es beteiligten Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen und wir hatten sogar eine blinde Orgelspielerin. Mit ca. 50 Besuchern feierten wir unsere Gemeinschaft als Kinder Gottes.

Am 10. Juli 2022 feierten wir Familiengottesdienst der Spiegelwaldgemeinden in Beierfeld. Die Gemeinde hatte sich als einzige auf die Anfrage beim Kirchenkreis gemeldet. Wir feierten die Gemeinschaft von verschiedenen Begabungen, konnten vom Leben mit Blindheit berichten und erhielten viel positives Feedback. Unsere Mitglieder Janine Klotz und Sylvia Wagner beantworteten auch beim anschließenden Kirchenkaffee Fragen und zeigten die Blindenschrift. Dabei waren besonders die Kinder interessiert. Den Gottesdienst besuchten über 100 Personen. Wir danken allen, die musikalisch ausgestaltet haben und danken für die Kollekte.

Die Gemeinde erlebt die Sehbehinderung Grauer Star mit Simulationsbriellen.
Foto: M. Wagner

Sylvia Wagner
Regionalgruppe Aue/Schwarzenberg, Vorstand KO Erzgebirge

Sehbehindertensonntag – Schönheide

Ein besonderer Gottesdienst fand am 26.06.2022 in der Martin-Luther-Kirche Schönheide statt. Angeregt von der Aktion der großen Kirchen in Deutschland und dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) planten die Mitglieder der Regionalgruppe Aue-Schwarzenberg gemeinsam mit dem Kirchenvorstand diesen Gottesdienst. Ziel war, Kirche einmal mit anderen Augen zu sehen und Menschen für die Alltagsthemen Blinder und Sehbehinderter zu sensibilisieren.

Kirche mit dem Schriftzug "Des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit". Im Hintergrund blauer Himmel und Sonnenschein.
Foto: Mathhias Wagner

Hierzu gab es einen kurzen Erklärfilm und 4 kleine Anspiele, die mit einem Augenzwinkern Situationen des Alltages „vor Augen führten“, in denen Menschen mitunter gedankenlos reagieren. So zum Beispiel: Wie zeige ich einem Sehbehinderten einen Sitzplatz? Wie spreche ich Menschen an, die mich nicht erkennen können? Wie verhalte ich mich als Autofahrer, wenn ein offensichtlich Sehbehinderter am Fahrbahnrand steht? Wie und wann ist Hilfe angemessen oder einfach nur übergriffig? … So hätte man noch viele Alltagsbegebenheiten benennen können. Mit den schon in den Kirchenbänken verteilten Simulationsbrillen konnten sich die Gottesdienstbesucher einmal für eine kurze Zeit in die Lage eines Sehbehinderten versetzen.

Frau Wagner, selbst von einer fortschreitenden Augenerkrankung betroffen, gestaltete sehr eindrucksvoll den Predigtteil aus Moses Berufung, Exodus 4, 10-17, mit der Erkenntnis: Gott beruft nach anderen Kriterien als Menschen, sieht Dinge, die wir nicht für möglich halten, hilft, den Auftrag umzusetzen.

Nach dem Gottesdienst ergaben sich für den einen oder anderen noch weitere Fragen. Frau Wagner, Kathrin und Andreas Rudolf standen gern als Ansprechpartner zur Verfügung. Bei Bedarf kommen wir auch gern in die Christenlehre, Konfirmandenunterricht, Junge Gemeinde oder andere Kreise der Gemeinde.

Kirche mit gepflastertem Vorplatz, links und rechts davon stehen Bäume sowie Fachwerkhäuser.
Foto: Matthias Wagner

Ein fast gleicher Gottesdienst fand am 12.06.22 in der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Lößnitz-Affalter statt. Das besondere war hier, dass Mitglieder aus dem Gesprächskreis für Behinderte die Anspiele gemeinsam aufführten. Die 18-jährige Annemarie, selbst auch blind, übernahm die gesamte musikalische Umrahmung des Gottesdienstes an Klavier und Orgel.

Am 26.06.22 begleiteten 2 Mitglieder aus der Regionalgruppe Annaberg einen Gottesdienst in der katholischen Kirche. Nach dem Gottesdienst stellten sich Frau Dolny und Herr Grunert im Rahmen eines Kirchenimbiß‘ den Fragen der Gemeindeglieder.

Weitere Gottesdienste dieser Art sind in unserem Kreis in Schwarzenberg am 28.08. und in Beierfeld am 10.07. geplant. Auch hier sind wieder Mitglieder der Regionalgruppe in die Ausgestaltung einbezogen.

Wir danken dem DBSV, der Aktion „Mensch“ und weiteren Förderern des Projektes. Damit war es möglich, kostenfreie Materialien zu nutzen.

Kathrin Rudolf
RG Aue-Schwarzenberg