Pläne für 2023 diskutiert

Die Mitgliederversammlung der Kreisorganisation Großenhain, des blinden- und sehbehinderten Verbandes Sachsen e. V., fand am Sonnabend, den 11.03.2023, in der Begegnungsstätte der Stadtverwaltung Großenhain statt.

Nach den üblichen Regularien diskutierten die Mitglieder über die derzeitige Situation und die Pläne für 2023. So soll es wieder ein Sommerfest, eine Tagesfahrt und einen Bowlingnachmittag geben. Für die Veranstaltung am 16.09.2023 hat bereits das Zentrum für barrierefreies Lesen (DZB Lesen ) zugesagt. Monatlich gibt es einen sogenannten „Kaffeenachmittag“ bei dem sich die Mitglieder über die Probleme des Alltages, welche die Blindheit oder eine Sehbehinderung mit sich bringt, austauschen und sich gegenseitig Ratschläge geben.

Ein Dank geht an dieser Stelle an das Team der Begegnungsstätte für die Bewirtung und die fleißigen Helfer in unserem Verein, ohne die ein reibungsloser Ablauf einer solchen Veranstaltung nicht möglich wäre.

Blinde oder Sehbehinderte können sich sehr gern mit ihren Fragen an Frank Herrmann unter 035248-82262 oder bsvs.grossenhain@gmail.com wenden.

Corporate Design – Neues Erscheinungsbild

Neues gemeinsames Bildzeichen ist ein stilisiertes purpurfarbenes Auge, die linke Hälfte klar konturiert, während die rechte mit unterschiedlich großen Rasterpunkten unscharf dargestellt wird.

Mit dem neuen Jahr begann eine neue Phase für die Außendarstellung des DBSV, denn seit Januar präsentieren sich der Verband und Blickpunkt Auge mit einem neuen Markenauftritt. Neues gemeinsames Bildzeichen ist ein stilisiertes purpurfarbenes Auge, die linke Hälfte klar konturiert, während die rechte mit unterschiedlich großen Rasterpunkten unscharf dargestellt wird.

Das neue Erscheinungsbild wird auf Bundes- und Landesebene Schritt für Schritt umgesetzt. In der ersten Stufe wurden die Internetauftritte dbsv.org und blickpunkt-auge.de umgestellt, die „Sichtweisen“ zeigen das neue Logo und berichten in einem Themenschwerpunkt und auf DBSV-Inform ist das neue Audio-Logo zu hören.

(Quelle: [dbsv-direkt] Nr. 01-23 Eine neue Marke zum Sehen, Hören und Tasten)

 

Der gute Alte kam durch den Schnee

Die Weihnachtsfeier des Blinden-und-Sehbehindertenverbandes Großenhain fand in diesem Jahr am 03.12., in der Begegnungsstätte, in Großenhain, statt. Die Temperaturen und der gefallene Schneetrugen dazu bei, dass weihnachtliche Stimmung aufkam. Für die gemütliche Atmosphäre sorgte in diesem Jahr wieder der Männergesangverein aus Lampertswalde. Der allseits bekannte Weihnachtsmann hat alle Mitglieder reichlich beschert. Dafür musste jeder ein Gedicht oder ein Lied vortragen.

Bei einem guten Mittagessen wurde anschließend über die gemeinsamen Erlebnisse in diesem Jahr und die Vorhaben und Aufgaben des Jahres 2023 diskutiert.

Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an die Gestalter des weihnachtlichen Programms, den Weihnachtsmann, dem Team der Begegnungsstätte, unseren Sponsoren und Förderern sowie den Organisatoren der Veranstaltung und nicht zuletzt unseren ehrenamtlichen Helfern. Allen wünscht der Vorstand ein friedlich besinnliches Weihnachtsfest und viel Gesundheit im neuen Jahr.

Blinde und Sehbehinderte können sich sehr gern mit ihren Fragen und Problemen an Frank Herrmann unter 035248-82262 oder bsvs.großenhain@gmail.com wenden.

Justizvollzugsanstalt mit Haftkrankenhaus am Samstag, 10. September 2022

Unser Wunsch die JVA in Leipzig zu besuchen, ist schon seit Jahren geplant, aber wegen Quarantäne (erst Krippe danach Corona) verschoben wurden. Durch den persönlichen Kontakt von Regina und Achim Reiche zum Direktor des Hauses bekamen wir die Möglichkeit, mit 15 Personen an einer Führung am 10. September teilzunehmen. Wir mussten die Kontaktadressen von allen Teilnehmern vorher einreichen.

Am Tag der Führung trafen wir uns 15 Minuten vor Beginn zur Dokumentenkontrolle, mussten unser Gepäck, Hausschlüssel und Telefone im Tresor einschließen und gingen durch die Sicherheitskontrolle über den Besuchereingang in das Objekt.

Die gesamte Gruppe waren 70 bis 80 Personen. Wir wurden vom Direktor des Hauses begrüßt, das gesamte Gelände umfasst ca. 10 ha. und wurde auf dem Komplex des ehemaligen Haftkrankenhauses nach der Wende als Neubau errichtet. Die beiden Häuser des Krankenhauses stehen unter Denkmalschutz und sind noch unsaniert.

Neu errichtet wurden:

  1. Zwei sechsgeschossige Gebäude zur Unterbringung der Häftlinge mit einem Verbindungsgang
  2. Eingangsgebäude mit Zufahrt und Einfahrtschleuse
  3. Ein Verwaltungsgebäude
  4. Küchenkomplex und Wäscherei
  5. Mehrfeldsporthalle
  6. Sechs Meter hohe betonierte Einfassung auf der Straßenseite und Stahlgitterzaun auf der Feldseite mit innen angebrachten Elektroübersteigschutz
  7. Freifeldsportplatz sowie ein Platz für Besucherempfang im Freien

In dieser JVA sind nur männliche Straftäter bis zu einer Haftdauer von max. vier Jahren untergebracht, auch Untersuchungsgefangene für kurze Zeit.  Insgesamt sind 450 bis 500 Häftlinge einquartiert, dem gegenüber stehen 250 Angestellte. Der tägliche Kostenaufwand pro Häftling beträgt 170,00 Euro.

Nach dieser allgemeinen Information trennten sich die Gruppen und wir Blinden und unsere Begleiter wurden vom Direktor durch die Häuser und Freiflächen geführt, der Besucherbereich ist im Verwaltungstrakt untergebracht, bei schönem Wetter kann man sich auch im Freien treffen. Die eigenen Kinder dürfen den Vater gemeinsam mit der Mutter besuchen. Für schwierige Fälle gibt es einen Extrabesucherraum mit Unterhaltung durch eine Glasscheibe.  Der Haftbereich konnte nur durch ein zusätzliches Gittertor betreten werden. Wir sahen die Kleiderkammer, hier werden die Häftlinge komplett neu eingekleidet, mitgeführte Gegenstände z.B. Schlüssel, Geld, Werkzeug, Diebesgut und sonstiges werden gesondert gelagert, sie können nach Festlegung des Gerichtes an die Angehörigen oder Besitzer übergeben werden. In zwei Ausbildungsräumen haben die Inhaftierten die Möglichkeit eine Qualifizierung am Computer oder zur Elektro-Hilfskraft mit Zertifikat zu erwerben, der Lehrgang dauert mindestens zehn Wochen. Wir konnten die unbelegten Räume für besondere Anforderungen (aggressiv, selbstmordgefährdet usw.) betreten, sahen den Andachtsraum und hörten von dem großen medizinischen Bereich mit angeschlossenem Krankenhaus.

Auf dem Weg zur Zweifeld-Sporthalle sahen wir nördlich der Hauptachse den Freilandsportplatz und in östlicher Richtung die beiden unsanierten Häuser des alten Haftkrankenhauses. Weiter in dieser Richtung befindet sich außerhalb der Umfassungsmauer an der Chemnitzer Straße ein umgebautes Wachgebäude, wo Häftlinge mit Freigang bei guter Führung untergebracht werden. Der Ausgang soll zur Wiedereingliederung in das öffentliche Leben dienen (Arbeit, Wohnung, Familie usw.). In der Sporthalle war ein Imbiss mit Kaffee, Kuchen, Würstchen usw. vorbereitet, und wir hatten die Möglichkeit den Bediensteten weitere Fragen zu stellen. Unsere Gesamtbesuchszeit dauerte 2,5 Stunden.

Wir bedanken uns bei dem Direktor Rolf Jacob und seinen Mitarbeitern für die interessante und aufschlussreiche Führung.

Am 4. November 2022 erarbeitet
Wolfram Ehms